USA | Boston

Boston – historisches Juwel an der Ostküste

Die größte Stadt New Englands ist bekannt aus Filmen wie Good Will Hunting und Mystic River, beherbergt ganze 50 Universitäten und versprüht historischen Charme an allen Ecken. Als eine der ältesten Städte der USA kann Boston auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Hier entzündete sich im Jahr 1773 der Funke der amerikanischen Revolution, als unzufriedene Bürger eine britische Ladung Tee im Hafen versenkten – ein Akt, der als Boston Tea Party in die Geschichte einging.

17 historische Schauplätze lassen sich bequem auf dem Freedom Trail besichtigen, darunter das Old State House: Das älteste öffentliche Gebäude der Stadt präsentiert sich heute noch so wie im 18. Jahrhundert und beherbergt ein Geschichtsmuseum. Ein Denkmahl an den Unabhängigkeitskrieg ist das 64 Meter hohe Bunker Hill Monument und im Hafen von Boston liegt die USS Constitution vor Anker - eine Fregatte, die bereits den amerikanisch-britischen Krieg von 1812 mitmachte. Dank des kompakten Stadtzentrums lässt sich Boston gut zu Fuß erkunden. Für alle längeren Strecken steht ein U-Bahn- und Busnetz bereit. Im Stadtteil Beacon Hill flaniert ihr im Schatten gut erhaltener Backsteinhäuser und die Shoppingmeile Charles Street ist berühmt für ihre Antiquitäten. Wer dagegen exklusive Modeboutiquen sucht, ist auf der Newbury Street im Herzen Bostons goldrichtig.

Für ihre bescheidene Größe besitzt die Stadt eine Fülle an kulturellen Sehenswürdigkeiten. Wer sich für amerikanische Kunst interessiert, ist im Boston Athenaeum gut aufgehoben, und berühmte Meister wie van Gogh, Rembrandt und Munch bestaunt ihr im Museum of Fine Arts. Besonders die kleinen Besucher können im Museum of Science mit seinen interaktiven Exponaten und dem Planetarium ihren Wissensdurst stillen. Süße Pinguine und verspielte Seelöwen gibt es im New England Aquarium zu sehen.

Eine Oase der Ruhe ist der Boston Public Park. Hier lassen die Einwohner der Stadt bereits seit 1859 die Seele baumeln. Beliebt bei Pärchen ist eine Fahrt mit dem Schwanenboot. Doch die gepflegten Grünflächen sind nicht der einzige Ort, an dem ihr idyllische Natur genießen könnt. Boston liegt in der Bucht von Massachusetts, die von bezaubernden kleinen Inseln gesäumt wird. Beliebt sind die Whale Watching-Touren, bei denen ihr mit etwas Glück majestätische Buckelwale zu Gesicht bekommt.

Zurück im Hafen wird es Zeit, Bostons fangfrische Meeresfrüchte zu probieren. Eine Leibspeise der Bostoner ist Clam Chowder, eine Muschelsuppe, die in ausgehöhltem Weißbrot serviert wird. Viele Bostoner sind stolz auf ihre ethnischen Wurzeln. Vor allem Iren und Italiener siedelten sich in der Stadt an, was sich in zahlreichen Pizzerias und urigen Irish Pubs zeigt. Wer es dagegen lieber asiatisch mag, sollte in Bostons Chinatown vorbeischauen.

Natürlich hat Boston, genau wie jede amerikanische Großstadt, mit Problemen zu kämpfen. Die Immobilienpreise gehen durch die Decke, was sich in den Kosten für Hotels niederschlägt. Auch Kriminalität ist ein Problem. Wenn ihr euch jedoch in den gut besuchten Touristenorten aufhaltet, habt ihr auch nachts nichts zu befürchten. Wer sich auch nur ansatzweise für amerikanische Geschichte interessiert, kommt an einem Besuch nicht vorbei. Doch auch alle anderen hält Boston mit seinem Mix aus historischer Architektur, weltklasse Museen, futuristischen Hochhäusern und malerischer Natur bei der Stange.

Sport


Heimat der Patriots

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Die Bostoner sind seit je her sportverrückt. Ganze fünf Major League-Teams kann die Stadt vorweisen, darunter die heiß geliebten Boston Red Socks. Die neunfachen World Series-Gewinner schlagen ihre Bälle im Fenway Park, dem ältesten Major League-Stadion der USA. Baseball-Fans erhalten bei der Stadion-Tour für umgerechnet 19 Euro einen Blick hinter die Kulissen. Die Euphorie der Red Sox-Fans erlebt man jedoch nur bei einem Heimspiel. Stehplätze sind bereits für 20 Euro zu haben. Auch Fans des „Pig Skin“ kommen in Boston auf ihre Kosten: Die New England Patriots spielen im modernen Gillette Stadium, das leider 32 Kilometer außerhalb von Boston liegt. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist schwierig, die Parkplätze teuer. Ganze 113 Euro kostet dann das Ticket im Durchschnitt – ein Top-Team hat eben seinen Preis. Wie es sich für den Geburtsort dieser Sportart gehört, besitzt Boston ein weltklasse Basketball-Team. Ganze 17 NBA-Titel konnten die Boston Celtics seit 1946 einfahren. Heimarena ist TD Garden, die größte Sportstätte in Neuengland. Ebenfalls im TD Garden spielt das Eishockey-Team der Boston Bruins – sechsfacher Stanleycup-Gewinner und Heimmannschaft vieler Hall of Fame-Spieler. Bei Basketball-Spielen werden Fans kräftig zur Kasse gebeten: Celtics-Tickets befinden sich mit knapp 200 Euro auf dem Höchststand, Eintrittskarten für die Bruins gibt es dagegen schon für 27 Euro. Wer sich selbst sportlich betätigen will, kann am malerischen Ufer des Charles River entlang radeln oder die Massachusetts Bay beim Windsurfen und Segeln erkunden. Im April fiebert die ganze Stadt beim Boston Marathon mit, der zweitältesten Sportveranstaltung der Welt.

Pier


Flaniermeile am Meer

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Bostons südliches Hafenviertel stand lange Zeit im Schatten des Finanzdistrikts. Der Uferbereich war nicht viel mehr als eine Ansammlung von verlassenen Parkplätzen. Dies änderte sich mit dem Bau des Big Dig, eines ambitionierten Straßenprojekts, und sechs hochmodernen Wolkenkratzern. Investoren und Unternehmen wurden gelockt, zahlreiche Geschäfte und Restaurants zogen nach. Doch trotz der wirtschaftlichen Aktivität ist Fan Pier vor allem ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Der Fan Pier Park ist direkt am Wasser gelegen und eignet sich perfekt zum Picknicken, Spazierengehen und Entspannen. Im Schatten der Bäume winkt ihr den Ozeanriesen zu und seht den Flugzeugen beim Anflug auf den Logan Airport zu. Im Fan Pier Park habt ihr außerdem eine hervorragende Sicht auf die Skyline des Finanzdistrikts – besonders nachts dank der vielen bunten Lichter ein Erlebnis. Kulinarisch bietet das erneuerte Hafenviertel eine große Auswahl: Neben Restaurants und Cafés stehen 15 Food Trucks bereit, falls ihr bei schönem Wetter draußen essen wollt. Bei heißen Temperaturen bietet sich ein Abstecher zu Emack & Bolio’s an, einer beliebten Eisdiele, die bereits seit 1975 existiert. Nicht minder lecker sind die Cannoli der italienischen Bäckerei Mike’s Pastry. Wollt ihr bei eurem Rundgang durch das Hafenviertel noch ein wenig Kultur mitnehmen, solltet ihr das Institute of Contemporary Art besuchen. Bereits die futuristische Architektur dieses Kunstmuseums ist ein Hingucker. Wer sich dagegen für die Geschichte der Seefahrt interessiert, kommt um eine Besichtigung der Fregatte USS Constitution nicht herum. Und wer mit Kindern unterwegs ist, findet im Boston Children’s Museum genau den richtigen Mix aus Spaß und Wissen.

Skywalk Observatory


Boston von oben

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„Die beste Aussicht in Neuengland“ – damit wirbt das Skywalk Observatory im Herzen der City. Und in der Tat: Nirgendwo habt ihr Boston und die Umgebung so gut im Blick wie auf dieser Aussichtsplattform im Prudential Tower. Vom 50. Stock des Wolkenkratzers erspäht ihr das Stadion Fenway Park, den Hancock Tower, die Harvard Universität und viele andere Sehenswürdigkeiten. Das Skywalk Observatory ermöglicht einen 360°-Rundumblick und bei schönem Wetter könnt ihr bis zu 160 Kilometer weit blicken. Mit 18 Euro liegen die Tickets unterhalb dessen, was man für andere Aussichtsplattformen in amerikanischen Großstädten bezahlt. Im Preis inbegriffen ist ein Audioguide mit Informationen zu den Sehenswürdigkeiten unter euch, eine Ausstellung über die Geschichte der Einwanderung in Boston und eine Filmvorführung über die Stadtgeschichte. Das Skywalk Observatory ist von 10:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr nachts geöffnet. Erfreulich: Hat es euch die Aussicht angetan, könnt ihr am selben Tag noch einmal vorbeischauen, was euch zusätzlich nur 4 Euro kostet. So kommt ihr in den Genuss, Bostons beleuchteten Finanzdistrikt von oben zu sehen. Einziges Manko: Die Fenster auf der Aussichtsplattform sind verspiegelt, was die Qualität von Fotos beeinträchtigt.