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Singapur – wo die Zukunft bereits begonnen hat

Hochmodern, innovativ und auf Hochglanz poliert – so präsentiert sich Singapur, gleichzeitig Großstadt und kleinster Staat Südostasiens. Mehr als elf Millionen Urlauber besuchen den Asiatischen Tiger jedes Jahr. Dazu kommen Gastarbeiter, die von Singapurs Hightech-Industrie und dem hohen Lebensstandard angelockt werden. Bereits bei der Ankunft am Flughafen zeugen die Warnschilder von den Eigenheiten Singapurs: Trinken, Rauchen und sogar Kaugummi Kauen ist in der Öffentlichkeit verboten. Das Wegwerfen von Müll wird mit drakonischen Strafen geahndet. Und die Drohkulisse wirkt: In Singapur könnt ihr buchstäblich von der Straße essen. Doch die Metropole glänzt nicht nur durch exzellente Sauberkeit: Sie protzt auch mit futuristischen Wolkenkratzern, die vergessen lassen, dass die Stadt noch vor 100 Jahren ein unbedeutendes Fischerdorf war.

Eure erste Anlaufstelle sollte der Merlion-Park mit seiner berühmten Löwenstatue, dem Symbol Singapurs, sein. Dort könnt ihr euren Blick über die Skyline schweifen lassen und entscheiden, was ihr als erstes ansehen wollt. Sofort ins Auge sticht natürlich das Marina Bay Sands, eines der größten und teuersten Hotels der Welt. Gleich dahinter erstrecken sich die Gardens by the Bay. Dreht ihr euren Kopf ein wenig nach links, seht ihr das Esplanade-Theater. Seine Form erinnert an eine Durian-Frucht und im Inneren befindet sich eine Konzerthalle mit 1.600 Plätzen.

Macht euch das Klima Singapurs bereits jetzt zu schaffen – kein Wunder bei Temperaturen um die 30° Celsius und einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit von 87 % – solltet ihr euch in eines der klimatisierten Einkaufszentren retten. Selbst wenn ihr nichts kaufen wollt, könnt ihr hier Kostproben des neuesten asiatischen Superfoods probieren und euch an technischen Errungenschaften erfreuen, etwa Automaten, die frisch gepressten Orangensaft herauslassen. Die dominante Rolle der chinesischen Kultur spürt ihr in Chinatown. Hier besichtigt ihr bunte Tempel und bestaunt auf dem Food Market die bizarre kulinarische Vielfalt – Oktopus am Spieß und lebende Frösche gehören dort noch zu den harmlosen Gerichten. Alle bisher genannten Sehenswürdigkeiten könnt ihr locker an 2 Tagen besichtigen. Dafür sorgt nicht zuletzt ein modernes, pünktliches und absolut idiotensicheres Ubahn-Netz. Wollt ihr länger bleiben, wird es Zeit, die weniger bekannte Seite Singapurs zu sehen:

Im Jurong Bird Park bekommt ihr 400 Vogelarten zu Gesicht, und im Bukit-Timah-Reservat unternehmt ihr Wanderungen durch ursprünglichen Regenwald. Einen guten Ausblick auf die Stadt habt ihr vom Gipfel des Mount Faber, den ihr mit der Seilbahn erreicht. Familien mit Kindern und dem nötigen Kleingeld besuchen die Universal Studios, in dem Filmträume wahr werden. Apropos Kleingeld: Das werdet ihr brauchen, denn Singapurs Ruf als teuerste Stadt der Welt kommt nicht von ungefähr: Hotels, Shopping und Restaurantbesuche gehen richtig ins Geld. Doch selbst Singapur lässt sich mit dem nötigen Sparwillen günstig bereisen: In den Stadtteilen Little India und Chinatown könnt ihr nicht nur günstig essen gehen, hier befinden sich auch die preiswertesten Unterkünfte. Auch die Transportkosten halten sich in Grenzen: Nur 1 Euro kostet die Einzelfahrkarte mit der U-Bahn. Klar, die Eintrittspreise für die meisten Attraktionen sind für asiatische Verhältnisse unverschämt teuer. Die malerischen Parks der Stadt kosten jedoch keinen Cent. Genau so wenig wie ein Stadtbummel durch diese aufregende, futuristische Metropole.

Marina Bay Sands Infinity Pool


DAS Highlight

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Wer das nötige Geld hat, auf der 191 Meter hohen Dachterrasse des Marina Bay Sands Hotels zu relaxen, kann sich glücklich schätzen. Nicht nur wurde dort ein wunderschöner Dachgarten angelegt. Die Plattform beherbergt auch einen 146 Meter langen Infinity Pool. Die Aussicht auf Singapurs Skyline ist legendär. Daneben haben Gäste das Gefühl, jederzeit über die unsichtbare Kante des Pools schwimmen zu können. Bevor ihr jedoch euphorisch die Badehose einpackt, kommt ein Dämpfer: Der Infinity Pool ist nur für Hotelgäste zugänglich. Das heißt, ihr müsst mindestens eine Nacht im Sands Hotel verbringen, was euch im günstigsten Fall 250 Euro kostet. Und selbst dann teilt ihr den Hotelpool mit einer Horde Selfies schießender Touristen, vor allem am Nachmittag. Einen Infinity Pool in so schwindelerregender Höhe werdet ihr in Singapur nirgendwo sonst finden. Eine Notlösung ist das luxuriöse Fullerton Hotel: Geht durch die Lobby, wartet beim Aufzug, bis andere Gäste einsteigen und sagt zur Not, ihr hättet eure Key Card vergessen. So gelangt ihr auch als Nicht-Gast zum Infinity Pool mit Blick auf den Singapore River. Dort schwimmt ihr aber auf eigene Gefahr. Merkt nämlich jemand, dass ihr gar nicht im Hotel wohnt, könnte man euch euren Badespaß in Rechnung stellen. Wenn es euch dagegen um die Aussicht geht, gibt es eine günstigere (und legale) Alternative: Für 15 Euro fahrt ihr auf das Observationsdeck des Sands Hotels, das sich auf der 57. Etage befindet. Hier genießt ihr das gleiche Panorama wie vom Pool aus.

Gardens by the Bay/Cloud Forest


Grün, Grün, Grün

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Gleich hinter dem Marina Bay Sands Hotel befindet sich ein Ort, an dem malerische Natur und hochmoderne Technologie sich verbinden. Die Gardens by the Bay bilden die grüne Lunge der Downtown, inklusive See, Springbrunnen und einheimischen Pflanzen. Im Zentrum ragen die sog. Supertrees in den Himmel. Dabei handelt es sich um künstliche Bäume aus Stahlgerüsten, die mit Pflanzen bewachsen sind. Tagsüber bereits interessant anzusehen, entfalten die Supertrees nach Einbruch der Dunkelheit ihre wahre Pracht. Dann werden sie von tausenden bunten Lichtern erleuchtet, die im Takt der Musik aufflackern – eine spektakuläre Show, die um 19:45 und 20:45 Uhr stattfindet und euch keinen Cent kostet. Natürlich hat die Vorführung einen Hintergedanken: Die Supertrees sind DAS Aushängeschild für Singapurs Energie-Effizienz, denn die Bäume sind mit Fotovoltaik-Anlagen ausgestattet, die die Stromversorgung des Parks decken. Daneben erheben sich in den Gardens by the Bay mehrere futuristische Stahl- und Glaskonstruktionen. Neben dem Arts and Science Museum und dem Flower Dome gehört vor allem der Cloud Forest zu den Highlights auf jeder Singapur-Reise. In diesem Gewächshaus ist die geballte Pflanzenpracht Südostasiens versammelt. Und das Schöne: Mit jedem Stockwerk verändert sich die Vegetation. Während ihr ebenerdig einen künstlichen Wasserfall bestaunt, befindet ihr euch eine Etage darüber bereits im dichten Dschungel, bevor es weiter durch Nebelwälder und künstliche Tropfsteinhöhlen geht. Daneben könnt ihr im Cloud Forest die welt-kleinsten Orchideen bewundern und euch einen eindrücklichen Film über die Folgen des Klimawandels ansehen - ein weiterer Grund, warum euch der Besuch noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der Eintritt ist mit umgerechnet 10 Euro durchaus erschwinglich.

Marina Bay Sands


Ohne Pool, nur ein gutes Luxushotel

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Mit 2561 Zimmern und einer Höhe von 191 Metern ist das Marina Bay Sands ein Hotel der Superlative. Umgerechnet 4,6 Milliarden Euro flossen in den Megabau. Doch auch wenn ihr euch ein Zimmer in diesem Luxushotel nicht leisten könnt, lohnt sich ein Besuch. Denn das Sands ist mehr als nur ein Hotel: Es ist ein architektonisches Kunstwerk aus Stahl und Glas, das streng nach dem chinesischen Feng Shui-Prinzip errichtet wurde. Neben dem Hotel befinden sich in dem 20 Hektar großen Komplex auch ein Casino, ein Einkaufszentrum und eine Konferenzhalle. In das edel eingerichtete Casino solltet ihr auch als Nicht-Zocker einen Blick werfen. Mehr Aufmerksamkeit verdient jedoch das Einkaufszentrum. Unter der gigantischen Deckenkonstruktion reihen sich Luxusboutiquen aneinander und der Food Court erfüllt alle kulinarischen Wünsche – zu gesalzenen Preisen, versteht sich. Ein Kronleuchter aus unzähligen LED-Lichtern schwebt über einem computergesteuerten Aquarium, das auf den Boden projiziert wird. Hier können die kleinen Besucher virtuelle Goldfische mit ihren Füßen aufscheuchen. Wenn ihr immer schon mit dem Boot durch ein Einkaufszentrum fahren wolltet, habt ihr hier die Möglichkeit dazu, denn durch den Shopping-Komplex fließt ein künstlicher Fluss. In dem riesigen Areal mit seinen vielen Ebenen könnte man sich leicht verlaufen, wäre da nicht ein genial-einfaches Schildersystem. So kommt ihr immer auf direktem Weg zu eurem nächsten Ziel, sei es die Metro-Station, die angrenzenden Gardens by the Bay oder das Arts and Science Museum. Vor dem Museum habt ihr kostenloses WLAN, falls ihr keine singapurische SIM-Karte besitzt.

Sentosa Island


Möchtegern-Freizeitpark

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Sentosa Island ist Singapurs beliebteste Freizeitinsel. Ihr ursprünglicher malayischer Name, der so viel wie „Insel des Todes“ bedeutet, trifft zum Glück nicht zu. Und überhaupt hat das heutige Sentosa nicht mehr viel zu tun mit der kleinen Insel, die bis 1967 als britische Militärbasis diente. Durch Landaufschüttung entstand hier ein Freizeitkomplex, der sowohl Naturliebhaber als auch Adrenalinjunkies zufrieden stellt. Das älteste noch erhaltene Bauwerk ist das Fort Siloso mit seinen imposanten Geschützen. Weiter südlich erstreckt sich der Silosa Beach. Typisch für Singapur wird hier auf penible Sauberkeit geachtet. Tropische Idylle solltet ihr so nah an der Stadt jedoch nicht erwarten. Planschen könnt ihr nicht nur diesem und zwei weiteren Stränden, sondern auch im Erlebnisbad Adventure Cove mit seinen verschiedenen Wasserrutschen. Im Butterfly Park & Insect Kingdom bestaunt ihr bunte Schmetterlinge, und der Windkanal iFly Singapore simuliert lebensecht einen Fallschirmflug. Sommerrodeln, Surfen, Bungee Springen, Klettern – die Liste der Attraktionen könnte lange fortgeführt werden. Wer es ruhiger mag und die horrenden Preise nicht zahlen will, kann ganz umsonst das zoologische Museum Nature Discovery mit seinen idyllischen Gärten besuchen. Oder ihr lernt die Flora und Fauna Malaysias auf dem 1,5 Kilometer langen Nature Walk-Dragon Trail kennen. Wonach es euch auch gelüstet, an Wochenenden kommen viele Besucher in dieses Naherholungsgebiet. Ihr solltet Sentosa Island also nach Möglichkeit unter der Woche besuchen.