China | Peking

Peking – geschichtsträchtige Metropole im Reich der Mitte

Peking, die Hauptstadt Chinas und nach Shanghai zweitgrößte Stadt des Landes, bildet das politische und kulturelle Zentrum Chinas. Der Ort blickt auf eine tausendjährige Geschichte voller Glanz, Intrigen und Zerstörungen zurück, steht jedoch auch für Chinas Aufbruch in die Zukunft: Nationale Monumente, die zum UNESCO-Welterbe gehören, findet ihr hier genau so wie schwindelerregende Wolkenkratzer. Futuristische Gebäude wie das China Televison Centre Headquarters, das National Centre for Performing Arts und das Bird´s Nest Olympic Stadium brechen mit architektonischen Konventionen, und in luxuriöse Einkaufszentren, die zu den größten Asiens gehören, könnt ihr locker einen ganzen Tag verbringen.

Man kann sich winzig vorkommen in dieser Metropole mit ihren 21,7 Millionen Einwohnern. Und das nicht nur auf dem Tiananmen-Square, dem größten Platz der Welt. Peking ist eine Stadt der Superlative und besitzt sowohl den größten Flughafen der Welt als auch die größte historische Palastanlage – Pekings Verbotene Stadt. Zusätzlich, als wäre das noch nicht genug, steht hier das weltgrößte Museum. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten befinden sich im Stadtteil Dongcheng, darunter der Himmelstempel mit seinem 38 Meter hohen, bunt verzierten Turm. Der Tempel ist umgeben von einem Park, in dem ihr den Einheimischen beim Tai Chi und Schachspielen zusehen könnt. Auch traditionellen Fächertanz bekommt ihr hier zu sehen. Im Nordwesten der Stadt befindet sich der Sommerpalast, der sich harmonisch in die Hügellandschaft am Ufer des Kumming-Sees schmiegt. Im Xicheng Zoo kommt ihr Chinas berühmte Pandas ganz nah, und der Stadtteil Chaoyang beherbergt die hochmodernen Bauten, die für die Olympischen Spiele 2008 errichtet wurde.

Für das leibliche Wohl hält die Stadt kulinarische Köstlichkeiten in Hülle und Fülle bereit, von knusprigen Peking-Enten in Pflaumensauce über herzhafte Pfannkuchen bis zu typisch nordchinesischem Feuertopf mit Lamm und Gemüse. Zu den exotischen Spezialitäten zählen Eselsfleisch, fermentierter Tofu oder Skorpione und Seepferdchen am Spieß – definitiv etwas für Mutige. Was gäbe es besseres nach einem ereignisreichen Tag als eine traditionelle Fußmassage, zu einem Bruchteil des Preises, den man im Westen zahlen würde. Oder ihr seht euch das Können der chinesischen Akrobaten an, die durch die Luft wirbeln. Zum Beispiel in Tianquiao, Pekings ältestem Zirkus.

Die Entfernungen zwischen den Sehenswürdigkeiten haben es in sich. Natürlich könnt ihr ein Taxi nehmen, aufgrund der Staus auf den völlig überfüllten Straßen sind öffentliche Verkehrsmittel jedoch die bessere Wahl: Das Ubahn-Netz Pekings gehört zu den besten der Welt, und zu den günstigsten – gerade einmal 70 Cent kostet euch die teuerste Einzelfahrkarte. Auch öffentliche Busse gibt es, diese sind jedoch schwierig zu nutzen, wenn ihr kein Chinesisch könnt. Überhaupt kann die Verständigung ein Problem sein, da nur ein Bruchteil der Einwohner Englisch spricht. Wichtige Informationen für Touristen sind jedoch zweisprachig angeschrieben. Starke Nerven braucht ihr im Straßenverkehr. Nur weil ein Zebrastreifen auf die Straße gepinselt wurde, heißt das nicht, dass die Fahrer auch anhalten. Geduld ist gefragt. Im Zweifelsfall wartet man, bis sich eine ausreichend große Menschenmasse gebildet hat, die vereint die Straße überqueren will. Daneben weist Peking eine der schlimmsten Luftverschmutzungen der Welt auf, besonders in den Wintermonaten, wenn die Menschen mit dem Heizen beginnen.

Chinesische Mauer


Ein Meisterbauwerk

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Etwa 70 Kilometer nordwestlich von Peking erstreckt sich das größte Bauwerk, das je von Menschenhand erschaffen wurde. Die Chinesische Mauer wurde errichtet, um Eindringlinge auf der Mongolischen Steppe abzuwehren. Der Hauptteil der heute noch sichtbaren Festungsanlage stammt aus der Zeit der Ming-Dynastie vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. In Badaling befindet sich der von Peking aus nächste Abschnitt der Mauer, der leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Er gilt als der am besten erhaltenen Sektionen und die Treppen sind weniger Steil als an vielen anderen Abschnitten. Für einen Ausflug könnt ihr gut 3-4 Stunden einplanen. Mit Verpflegung solltet ihr euch vorher eindecken, da das Essen in Badaling recht teuer ist. Früh aufstehen lohnt sich – morgens sind noch relativ wenige Touristen anwesend und das Licht ist perfekt für Fotos. Wenn ihr den Anblick der Mauer gerne für euch allein haben wollt, könnt ihr auch etwas weiter fahren. Von den 8 Punkten, bei denen sich die Festungsanlage betreten lässt, ist Mutianyu besonders empfehlenswert. Hier, 65 Kilometer nördlich von Peking, wandert ihr auf einem besonders schönen Abschnitt der Mauer, die sich über bewaldete Hügel erstreckt. Ein beeindruckendes Panorama erwartet euch bei den Wachtürmen. Alternativ steigt ihr beim Ticketschalter auf eine Seilbahn um und fahrt für umgerechnet 13 Euro zum mittleren Abschnitt – eine gute Investition, denn das Erklimmen der steilen Treppen geht schnell in die Beine. Ein Highlight besonders für Kinder: Vom Wachturm Nummer 6 könnt ihr mit einer Bob-Bahn zurück zum Eingang fahren.

Olympiastadion


Ein Vogelnest der Superlative

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Das Olympiastadion in Peking wird aufgrund seiner Form und der Stahlträger, die sich um das 330 Meter lange Gebäude schlingen, auch Vogelnest genannt. Hier wurden 2008 die Olympischen Sommerspiele abgehalten. Laut der federführenden Architekten sollte das Vogelnest für Peking das werden, was der Eiffelturm für Paris ist. Ob das gelungen ist, muss jeder Besucher selbst entscheiden. Bereits tagsüber bietet der Koloss aus 42.000 Tonnen Stahl einen imposanten Anblick. Seine wahre Pracht entfaltet das Stadion jedoch erst nach Einbruch der Dunkelheit, wenn sich die opulent beleuchtete Konstruktion im Wasser spiegelt. Eine Besichtigung kostet umgerechnet 5 Euro und verschafft Zutritt zum – bis auf einige Snackbuden weitgehend leeren – Innenraum. Für 10 Euro könnt ihr mit dem Aufzug auf den sogenannten Air Corridor fahren. Die Sicht ist jedoch durch die Stahlkonstruktion stark eingeschränkt. Wer sich nicht glühend für Stadien interessiert, kann auf die Besichtigung verzichten und den Anblick von außen genießen. Das Olympiastadion wird heute nicht nur sportlich genutzt, auch Konzerte und Schönheitswettbewerbe finden dort statt. Rund um das Stadion geht es lebhaft zu, zahlreiche Jogger und Inlineskater sind hier anzutreffen – kein Wunder bei einer solch beeindruckenden Kulisse. Wenn ihr schon beim Stadion seid, solltet ihr euch auch die Olympische Schwimmhalle ansehen, deren wabenartige Fassade nachts in blauem Licht erstrahlt.

Verbotene Stadt


Die Stadt in der Stadt

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Unter den wachsamen Augen des Portraits von Mao Zedong geht ihr durch das Tiananmen-Tor und betretet die Verbotene Stadt, einen 180 Hektar großen Komplex, der 980 Gebäude mit 8.000 Zimmern beherbergt. Bis zum 20. Jahrhundert war Normalsterblichen der Zugang verwehrt – daher der Name. Ganze 24 Kaiser haben hier 500 Jahre lang residiert, dementsprechend viel gibt es zu sehen. Drei bis vier Stunden solltet ihr für euren Besuch mindestens einplanen. Und selbst dann habt ihr gerade einmal genug Zeit für die wichtigsten Plätze und Paläste. Wirklich alles in der Verbotenen Stadt zu sehen, nimmt einen ganzen Tag in Anspruch. Wochenenden und Nationalfeiertage solltet ihr aufgrund der Menschenmassen tunlichst meiden. Am besten kommt ihr am frühen Morgen oder am späten Nachmittag hierher. Die Verbotene Stadt öffnet um 08:30 Uhr und schließt ihre Tore um 17:00 Uhr, im Winter bereits um 16:30. Umgerechnet 7,60 Euro kostet der Eintritt zwischen April und Oktober, von November bis März sind es nur 5 Euro. Habt ihr es in die Verbotene Stadt geschafft, könnt ihr euch über die riesigen Plätze bewegen, auf denen einst die wichtigsten Zeremonien des Kaiserreichs stattfanden. Neben Palästen wie der Halle der höchsten Harmonie mit ihrem Kontrast aus rotem Holz und goldenen Ornamenten beherbergt die Verbotene Stadt auch die wertvollsten Artefakte des Landes – von goldenen Gefäßen über Seidenteppiche bis zu filigranen Uhren. Nachdem ihr die Verbotene Stadt durch das Nordtor wieder verlassen habt, solltet ihr noch zu den nordöstlichen Wachtürmen gehen, die sich malerisch im Wassergraben spiegeln. Ein Besuch des Jingshan Park rundet euren Ausflug ab. Von der auf einem künstlichen Hügel gelegenen Gartenanlage habt ihr einen guten Überblick über den Palastkomplex.