Ägypten | Sharm el Sheikh

Sharm el Sheikh – Badeparadies mit Schattenseiten

Der ägyptische Badeort am Roten Meer könnte das perfekte Urlaubsziel sein: Die Strände sind makellos, das Wasser warm und klar und die Ausgehmöglichkeiten vielfältig. Das Wetter protzt mit strahlend blauem Himmel und einer Regenwahrscheinlichkeit, die gegen Null geht. Gleichzeitig lockt die Sinai-Wüste mit einer faszinierenden Landschaft und historischen Sehenswürdigkeiten wie dem Katharinenkloster. Zahlreiche Besucher strömten aus diesen Gründen nach Sharm El Sheikh. Zumindest bis 2010. Heute kann man Ägypten schon fast als Reiseziel für Liebhaber von "Risikoländern" beschreiben. Die anhaltenden Unruhen im Land sorgen für Rückgänge der Touristenzahlen von bis zu 50%. Hier muss jeder selbst abwägen: Einerseits kann niemand für eure hundertprozentige Sicherheit in Sharm El Sheikh garantieren. Andererseits ist das an anderen Orten der Welt genau so der Fall und die Chance, dass etwas passiert, ist auch in Ägypten verschwindend gering. Noch dazu sorgt die Angst vor Anschlägen dafür, dass die Hotelpreise ins Bodenlose fallen. Angst vor überteuerten Hotels und vollen Stränden braucht ihr in Sharm El Sheikh wahrlich nicht zu haben.

Und es gibt Einiges zu entdecken: Sharm El Sheikh war bis 1967 nicht mehr als ein unbedeutendes Fischerdorf. Dann erlebte die „Stadt des Friedens“ dank des Tourismus einen unvergleichlichen Bauboom. Besonders in der Naama Bay sprossen die Hotelanlagen, Restaurants und Bars aus dem Boden. Neben den malerischen Stränden waren es vor allem die Unterwasser-Paradiese am Roten Meer, die Urlauber anzogen. Der Ras-Mohammed-Nationalpark sowie die Insel Tiran punkten mit weitläufigen Korallenriffen und einer Vielzahl an Meerestieren. Das planktonreiche Wasser lockt Fische aller Art an, darunter Muränen, Barrakudas und sogar Haie. Doch auch Rochen und Meeresschildkröten lassen sich hier erspähen.

Auch kulturell hat Sharm El Sheikh Einiges zu bieten, zum Beispiel das King Tut Museum, in dem ihr alles über den größten Pharao der Geschichte erfahrt. Im Sharm Papyrus Museum seht ihr bei der Herstellung des typisch ägyptischen Schreibmaterials zu, und im Unterhaltungskomplex Alf Leila Wa Leila bestaunt ihr Miniaturausgaben der Cheops-Pyramide und der Sphinx. Sharm El Sheikh ist, oder war zumindest, ein Ort, an dem verschiedene Religionen friedlich nebeneinander lebten. Das seht ihr an Sakralgebäuden wie der strahlend weißen Al Mustafa Moschee und der koptischen Kirche Hay el Nur mit ihren kunstvollen Fenstern. Traditionelles arabisches Flair erlebt ihr bei einem Bummel über den Alten Markt. Hier lässt sich mit Feilschen das ein oder andere Schnäppchen schlagen. Und wer es im Urlaub actionreich mag, düst mit dem Speedboat über das spiegelglatte Wasser der Shark Bay, vergnügt sich beim Gokartfahren oder probiert die 44 Rutschen des Erlebnisbads Aqua Blue Water Park aus.

Auch die Sinai-Wüste nördlich der Stadt ist nicht so öde, wie man vielleicht denkt. Hier rast ihr mit dem Buggy über die Sanddünen und reitet auf Kamelen zu Beduinendörfern. Die Wüste bietet spektakuläre Gesteinsformationen und bedeutende Sehenswürdigkeiten wie das Katharinenkloster. Daneben ist Sharm El Sheikh ein ideales Sprungbrett für Ausflüge nach Kairo und zur Cheops-Pyramide. Dank des zweitgrößten Flughafens in Ägypten ist die Anreise denkbar einfach. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Sicherheitslage bald verbessert, damit wieder mehr Urlauber in den Genuss von Sharm El Sheikhs vielfältigen Attraktionen kommen.

Promenade


Etwas Bewegung tut immer gut

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Der Strand der Naama Bay glänzt mit feinem Sand, warmem Wasser und tollen Schnorchelspots. Die meisten bunten Fische seht ihr am frühen Morgen, bevor die Badegäste kommen. Doch auch wenn ihr genug vom Planschen habt, ist die Naama Bay lohnenswert. Die hier angelegte Strandpromenade ist äußerst schön gestaltet, recht sauber und lädt zu Spaziergängen in entspannter Atmosphäre ein. Sie besitzt eine Länge von etwa 1,5 Kilometern, somit könnt ihr für euren Abendspaziergang eine gute Stunde einplanen. Schlendert entspannt im Schatten der Palmen von einer Eisdiele zur nächsten oder lasst in den Cafés mit Blick auf das Meer die Seele baumeln. Daneben könnt ihr in Kleidungsgeschäften shoppen gehen, und auch einige Supermärkte und Tauchschulen befinden sich auf der Promenade. Nachts bieten die Diskotheken und Bars der Naama Bay das perfekte Ambiente, um richtig abzufeiern. Oder ihr lasst den Tag bei einem abendlichen Spaziergang ausklingen – sehr romantisch dank der vielen Lichter, die sich im Wasser spiegeln, und aufgrund erhöhter Polizeipräsenz auch sicher. Nur die vielen Verkäufer, die verzweifelt um Kunden buhlen, können auf die Dauer nerven.

Partymeile


Etwas Unterhaltung in den Abendstunden

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Sharm El Sheikh ist ein Ort, der ausschließlich für Touristen errichtet wurde: Dementsprechend herrscht kein Mangel an Ausgehmöglichkeiten. Die Partymeile von Sharm el Sheikh konzentriert sich um die Naama Bay und bietet zahlreiche Diskotheken, Bars und Cafes. Wer so richtig abfeiern will, ist im Pacha Club goldrichtig. Der Club ist dank seiner abwechslungsreichen Themenpartys und dem Spitzen-Soundsystem weithin bekannt, aber alles andere als billig. Besonders an Freitagen steppt hier der Bär, da auch die Einheimischen frei haben. Ebenso beliebt ist das Little Buddha, ein Mix aus entspannter Bar und Nachtclub mit einer riesigen Buddhastatue. Etwas weiter landeinwärts steht das La Dolce Vita, eine Disco in der Wüste, die Feiergäste mit ihrem Swimming Pool und ausgelassenen Schaumpartys lockt. Doch natürlich könnt ihr es auf der Partymeile von Sharm El Sheikh auch ruhig angehen lassen, zum Beispiel im Hard Rock Café mit seiner Retro-Atmosphäre. Die Camel Bar ist der perfekte Ort für Live-Musik und Sportübertragungen. Daneben bieten zahlreiche Shishabars die perfekte Gelegenheit, den Tag bei einer leckeren Apfel- oder Minz-Wasserpfeife ausklingen zu lassen. Das Schöne: Dank sinkender Touristenzahlen buhlen die Clubs und Restaurants mit Gutscheinen um die Gunst der Besucher. Fragt am besten bei eurem Hotel nach den besten Partyspots. Die meisten Orte lassen sich zu Fuß gut erreichen, zu allen anderen gelangt ihr mit kostenlosen Shuttle-Bussen.

Tagestour


Ein Lichtblick gegen die Langeweile

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Sharm El Sheikh stellt theoretisch das perfekte Sprungbrett für tagesfüllende Ausflüge dar: Im Süden erstrecken sich Meeresschutzgebiete mit ausgedehnten Tauchspots, vor der Nordostküste liegt die Pharaoneninsel mit ihrer alten Kreuzritterburg und im Hinterland wartet die Sinai-Wüste auf abenteuerlustige Touristen. In Beduinendörfern lassen sich Reisende bei Kerzenschein bewirten, sehen traditionellen Bauchtänzen zu und blicken abseits störender Lichter in den wohl beeindruckendsten Sternenhimmel, den sie je gesehen haben. Weiter nördlich lockt das Katharinenkloster, das älteste Kloster dieser Erde, Besucher mit seiner reichen Ikonensammlung und einer spektakulären Aussicht auf die Sinai-Wüste. Leider ist das Angebot an Touren bedingt durch die aktuelle Sicherheitslage begrenzt und es fallen immer wieder geplante Ausflüge aus. Tagestouren nach Kairo werden immer seltener angeboten, genau wie Trips zum Katharinenkloster. Eine gute Alternative sind Schnorchelausflüge zum Ras-Mohammed-Nationalpark oder zur Insel Tiran. Doch selbst bei einer organisierten Tour mit Touristenbussen bleibt ein komisches Gefühl, wenn an nahezu jeder Straßenkreuzung bewaffnete Polizisten stehen. Nach einer etwa einstündigen Fahrt erreicht ihr den Busparkplatz und werdet direkt mit großen Touristenmassen konfrontiert. Zum Glück geht es dann aber zügig auf die einzelnen Boote. Die Bootstour selbst ist eine schöne Abwechslung und die zahlreichen Tauch- und Schnorchelspots bieten faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt des Roten Meers. Je nach Touranbieter sind Getränke und Snacks inklusive, um ausreichenden Sonnenschutz müsst ihr euch jedoch selbst kümmern.

Essen & Trinken


Beste kulinarische Angebote

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Die Restaurants rund um Shark El Sheikhs Hotels lassen keine kulinarischen Wünsche offen. Egal ob ihr italienisch, chinesisch, indisch oder mexikanisch essen wollt – fast jede Nation hat in Sharm El Sheikh ihre eigenen Restaurants. Wie es sich für ein ehemaliges Fischerdorf gehört, werden in Sharm El Sheikh exzellente Meeresfrüchte serviert. Und auch wenn es euch im Ägypten-Urlaub nach deutschem Gebäck gelüstet, müsst ihr nicht verzagen: In der Kenney Road betreibt der Deutsche Ralph Stocker ein Café, in dem ihr süße Torten aus der Heimat genießen könnt. Daneben stehen internationale Fast Food-Ketten wie Mac Donalds bereit, falls euch nach einer durchtanzten Nacht der Hunger packt. Seid ihr in Sharm El Sheikh unterwegs, solltet ihr euch aber auch die ägyptische Küche nicht entgehen lassen. Besonders Vegetarier kommen hier voll auf ihre Kosten, denn Fleisch spielt auf der Speisekarte des Landes traditionell eine untergeordnete Rolle. Zu den lokalen Delikatessen gehören Fuul, ein Brei aus Bohnen, der mit Fladenbrot gegessen wird, sowie frittierte Gemüsebällchen, die Taamiyya genannt werden. Nach dem Essen gibt es kräftigen Mokka und stark gesüßten Shai-Tee. Auch Desserts wie Bakklava und Milchpudding findet ihr überall. Für authentische ägyptische Küche lohnt es sich, die Touristenorte einmal links liegen zu lassen. Vor allem der Alte Markt von Sharm El Sheikh bietet eine Fülle an Essensständen. Hier könnt ihr euch für wenig Geld durch die kulinarische Vielfalt des Landes essen.

Sicherheit


Waffen, Polizei, Straßensperren

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Die Sicherheit ist ein heikles Thema, nicht nur in Sharm El Sheikh, sondern in ganz Ägypten. Zum einen wäre da die Teilreisewarnung des Auswärtigen Amts. Dieses warnt vor Überlandfahrten in der ganzen Sinai-Region einschließlich des Sinai-Klosters. Sharm el Sheikh wird nicht explizit erwähnt, es wird nur in den Küstengebieten zu erhöhter Vorsicht geraten. Der Besuch koptischer Kirchen sollte aus Sicherheitsgründen gestrichen werden. Deutlicher wird die Britische Botschaft: Sie rät von allen Flügen in den Ferienort ab, vermutlich weil dort 2015 ein Sprengstoffanschlag auf ein Passagierflugzeug verübt wurde. Fasst man beide Sicherheitseinschätzungen zusammen, ergibt sich folgendes Bild: Sharm El Sheikh ist vergleichsweise sicher, befindet sich jedoch in einer unsicheren Gegend. Dabei tut die Regierung alles, damit wieder mehr Touristen kommen: An jeder Ecke stehen bewaffnete Polizisten und über den Stränden kreisende Polizeihubschrauber sind kein seltener Anblick. Pauschaltouristen dürfen ohnehin beruhigt sein, denn die großen Hotels werden gut gesichert. Bei allen Ausflügen außerhalb von Sharm El Sheikh müsst ihr jedoch damit rechnen, dass diese kurzfristig aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Wie lautet nun das Urteil? Shark El Sheikh selbst ist relativ, aber nicht absolut sicher. Absolute Sicherheit kann euch in Ägypten niemand garantieren. Andererseits: An die 400 Menschen fahren sich jedes Jahr auf deutschen Autobahnen zu Tode, trotzdem gibt es bis jetzt keine Reisewarnung für die A3… Am Ende muss jeder selbst entscheiden, ob er das geringe, aber immer vorhandene Risiko eingehen will. In jedem Fall lohnt es sich, über die aktuelle Sicherheitslage informiert zu bleiben und vor dem Urlaub auf der Website des Auswärtigen Amts vorbei zu schauen.