Indonesien | Bali

Bali – Indonesiens beliebteste Ferieninsel

Bali – ein Name wie Musik, eine Insel wie aus dem Bilderbuch und tropische Landschaften zum Verlieben. Jährliche Besucherzahlen von über 5 Millionen sprechen eine deutliche Sprache: Die indonesische Insel zwischen Java und Lambok ist eines der attraktivsten Reiseziele Asiens. Tragische Ereignisse wie Naturkatastrophen oder die Terroranschläge von 2002 und 2005 ließen den Touristenstrom nur für kurze Zeit abbrechen. Doch ist Bali immer noch so gut wie sein Ruf, oder befinden sich die wahren Tropenparadiese Südostasiens längst woanders?

Bali ist etwa 95 Kilometer breit und 145 Kilometer lang. Knapp 4 Millionen Einwohner leben auf einer Fläche, die doppelt so groß ist wie das Saarland. Die meisten Balinesen bewohnen den fruchtbaren Süden der Insel. Dort befindet sich auch die Hauptstadt Denpasar. An der Südküste konzentriert sich der Tourismus, vor allem in Kuta. Der Ferienort war einst ein Paradies für Aussteiger und Hippies. Heute lockt die „Copacabana Indonesiens“ Badegäste, Familien und Partylöwen. Surfer profitieren vom kräftigen Wellengang und der Strand von Jimbaran lockt mit spektakulären Sonnenuntergängen: perfekt um abends in einem Strandlokal zu sitzen und indonesische Gerichte zu probieren, zum Beispiel Spanferkel mit Kokosmilch, Hühnchen in Erdnusssauce oder das weit bekannte Nasi Goreng.

Natürlich bringt der Tourismus auch Probleme mit sich: Das überwiegend blutjunge und stark alkoholisierte Publikum rund um die Nachtclubs von Kuta ist nicht jedermanns Sache. Auch grassierende Prostitution und Drogenkonsum gehören zu den Schattenseiten in diesem Paradies. Wie gut, dass ihr dem Trubel entkommen könnt, wenn ihr in das Landesinnere reist. Hier lernt ihr die ursprüngliche Seite Balis mit seinen Tropenwäldern und der bunten Blütenpracht kennen. Ubud, das kulturelle Herz der Insel, liegt nur eine Stunde von Denpasar entfernt und ist perfekt für alle, die sich für balinesische Kunst und traditionelle Tänze interessieren. Die majestätischen Vulkane und Bergwälder im Norden gelten als Heimat der Götter. Dazu lockt die Bergregion mit einem angenehmen Klima und Wahrzeichen wie dem Vulkan Agung. Bali ist mehrheitlich hinduistisch - Eine Besonderheit in Südostasien. Doch auch buddhistische und javanesische Elemente prägen die balinesische Gläubigkeit. Die „Insel der tausend Tempel“ strotzt nur so vor kunstvollen Sakralbauten. Etwas Respekt ist natürlich angesagt. Freizügige Kleidung ist tabu. Stattdessen bietet ein Tempelbesuch die perfekte Gelegenheit, die wunderbar bunten balinesischen Kleider aufzutragen.

Die Insel lädt zu Erkundungstouren ein. Selbst Auto zu fahren ist jedoch keine gute Idee, nicht nur aufgrund des Linksverkehrs. Viele Straßen sind in schlechtem Zustand und der Verkehr ist nicht mit westlichen Verhältnissen zu vergleichen. Vans mit eigenem Fahrer lassen sich günstig anheuern und stellen eine entspannte Alternative dar. Ein beliebtes Fortbewegungsmittel für Einheimische und Urlauber sind Mopeds. Seid euch jedoch im Klaren, dass viele Touristen noch nie auf einem Zweirad unterwegs waren und mehr auf die Landschaft als auf die Straße achten. Eine behutsame Fahrweise ist unbedingt angebracht. Erfreulicherweise gilt Bali als relativ sicheres Reiseziel. Die Gefahr von Taschendiebstählen und dem ein oder anderen Betrugsversuch ist natürlich gegeben, aber mit den üblichen Sicherheitsvorkehrungen könnt ihr euren Urlaub in diesem tropischen Paradies in vollen Zügen genießen.

Amora Villas Ubud


Bezahlbarer Luxus

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Bei all der Tropenpracht und den malerischen Stränden dürfte es Urlauber freuen, dass Bali immer noch zu den bezahlbaren Destinationen Südostasiens gehört. Die Lebenshaltungskosten liegen weit unter denen Deutschlands, da machen auch die Unterkünfte keine Ausnahme. Natürlich herrscht kein Mangel an teuren 4- oder 5-Sterne-Hotels, doch auch sparsame Urlauber bekommen hier gute Leistungen für ihr Geld. Schon für 50 Euro könnt ihr ein Zimmer in einem luxuriösen Resort mit Pool-Landschaft und malerischer Gartenanlage ergattern. Der Standard der Unterkünfte ist erfreulich hoch – zumindest in den touristischen Regionen. Konkurrenz belebt das Geschäft und sorgt dafür, dass die Resorts euch mit gutem Service bei der Stange halten möchten. So ist es keine Seltenheit, dass eure Koffer auf das Zimmer bzw. in den Bungalow getragen werden. Bei Fragen, Wünschen und Problemen ist das Personal sofort zur Stelle und versucht euch zu helfen. Und wenn ihr zu einem Tagesausflug aufbrecht, bekommt ihr in manchen Unterkünften auf Wunsch ein Lunchpaket geschnürt. Hauptsaison bilden auf Bali die Monate Juli bis Oktober. Dann sorgen die angenehmen Temperaturen für mehr Urlauber und höhere Preise. Günstiger und dennoch sehr empfehlenswert sind Mai und Juni oder Ende Oktober, bevor die Regenzeit anfängt. Vor und nach dem Ferienansturm liefern sich viele Hotels erbitterte Preisschlachten – zu eurem Vorteil.

Tegalalang Reisterrassen


Schön, aber etwas nervig

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Balis Reisterrassen, die sich im Landesinneren auf bis zu 1.000 Metern Höhe erstrecken, stellen eine Meisterleistung der Ingenieurskunst dar. Kein Wunder, dass die stufenförmig angelegten Felder seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Ausgeklügelte Bewässerungssysteme sorgen dafür, dass hier der Nassreis sprießt, das Hauptnahrungsmittel der Insel. Zu den populärsten Ausflugszielen gehören die Reisterrassen von Tegalalang, und das nicht nur aufgrund ihrer Nähe zur Stadt Ubud. Die leuchtend grünen Reisfelder schmiegen sich harmonisch in die dicht bewaldete Hügellandschaft und bieten ein Fest für die Augen. Hier wandert ihr auf kleinen Pfaden an den Terrassen entlang – gutes Schuhwerk vorausgesetzt. Natürlich zieht die günstige Lage viele Touristen an – und zweifelhafte Geschäftspraktiken. Der offizielle Eintritt kostet nicht einmal einen Euro, andere Zutritte zu den Terrassen sind sogar kostenlos. Wenn ihr Pech habt, werdet ihr jedoch alle paar Metern von einem Farmer um eine Spende gebeten. Zu verdenken ist es den Einheimischen nicht – ist das Geschäft mit den Touristen doch wesentlich lukrativer als der schweißtreibende Reisanbau. Romantische Schaukeln unter „I love Bali“-Schildern sind zwar ein nettes Gimmick, stören jedoch die Ursprünglichkeit der Landschaft. Zum Glück gibt es weniger touristische Alternativen, zum Beispiel in Jatiluwih, 1,5 Stunden von Ubud entfernt. Endlos scheinen sich die Reisterrassen im Schatten von Belis hohen Gipfeln zu erstrecken, und das Schöne: Hier übersteigt die Zahl der Selfies schießenden Touristen noch nicht die der Reisbauern - ein authentisches Erlebnis, das die längere Anfahrt rechtfertigt.

Monkey Forest


Die Affen sind los

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Affen gelten in Bali als heilig und dürfen nicht getötet werden – ein Glück für die verspielten Tiere, die sich nicht nur im dichten Regenwald, sondern auch in den zahlreichen Tempeln herumtreiben. Zu den Top-Touristenzielen der Insel gehört der Affenwald von Ubud. Pro Monat besuchen ca. 10.000 Gäste den Wald, um für umgerechnet 3 Euro Eintritt quirligen Langschwanz-Makaken ganz nahe zu kommen. Die Tiere sind sehr neugierig. Vor allem sind die Äffchen jedoch wild auf Futter und können schon einmal fordernd werden. Darum solltet ihr euer Essen nicht offen mit euch herumtragen. Auch Wertgegenstände wie Handys und Schmuck sind vor den Makaken nicht sicher, selbst im Rucksack. Im Zweifelsfall müssen die Angestellten helfen, euer Hab und Gut zurück zu bekommen. So sehr die Affen an Besucher gewöhnt sind, handelt es sich doch immer noch um Wildtiere, die aggressiv werden können, wenn sie sich bedroht fühlen. Ein Affenbiss ist kein Spaß und zieht auf jeden Fall eine zeitaufwändige Tollwut-Impfung nach sich. Bei einem Spaziergang im weitläufigen Areal könnt ihr die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Und sollte euch ein Affe näher kommen, als euch lieb ist, bleibt einfach so ruhig wie möglich und macht keine hektischen Gesten. Die allermeisten Besucher kommen unversehrt aus dem Affenwald, auch wenn ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden kann.

Turtle Conservation Centre


Kein Highlight aber sinnvoll

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Zu den vielen Tierarten, die die Gewässer vor Balis Küste bewohnen, gehören auch Meeresschildkröten. Doch die sanften Pflanzenfresser sind durch Umweltverschmutzung, Fischfang und Plastikmüll im Meer bedroht. Bereits seit einigen Jahren haben sich balinesische Vereine dem Schutz der Schildkröten verschrieben. Natürlich gibt es schwarze Schafe, etwa Pseudo-Aufzuchtsstationen, in denen die Tiere in kleinen Becken gefangen gehalten werden. Doch zum Glück geht es auf Bali auch anders: In Serangan befindet sich das Turtle Conservation und Education Center, eine kleine, aber schöne Auffangstation für Schildkröten, die dort wieder aufgepäppelt werden. Darüber hinaus werden im Center Schildkröteneier ausgebrütet. Danach bleiben die Jungtiere eine Weile in Aufzuchtbecken, bevor sie in die Freiheit entlassen werden. Die sachkundigen Mitarbeiter sprechen gutes Englisch und beantworten euch gerne alle Fragen, die ihr zu den Meeresechsen habt. Im Turtle Conservation und Education Center könnt ihr auch ein Schildkrötenbaby „adoptieren“, das heißt ins offene Meer entlassen. Die Jungtiere haben dadurch eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit als am Strand geschlüpfte Tiere. Mit umgerechnet 9 Euro eine lohnenswerte Investition, vor allem wenn man bedenkt, dass der Eintritt zur Auffangstation kostenlos ist. Dem unermüdlichen Einsatz der Tierschützer ist es zu verdanken, dass ihr Balis Meeresschildkröten nicht nur in Aufzuchtsstationen, sondern auch bei einem Tauchgang im Meer sehen könnt – ein magisches Erlebnis.