Australien | Sydney

Sydney – Australiens heimliche Hauptstadt

Sydney ist die größte Stadt in Australien – und die bekannteste, nicht nur aufgrund der fantastischen Strände, des ikonischen Opernhauses und der Sydney Harbour Bridge, die sich einen halben Kilometer über den Hafen spannt. Die Stadt besitzt eine imposante Skyline, hat sich ihr architektonisches Erbe jedoch bewahrt: Besonders in Paddington stehen zahlreiche viktorianische Gebäude. Noch weiter zurück in die Vergangenheit reist ihr im Stadtteil „The Rocks“. Hier landeten die ersten europäischen Siedler. Sydney beherbergt viele malerische Grünanlagen, darunter den Royal Botanic Garden. Mitten in der Stadt wandert ihr hier durch den tropischen Regenwald und lernt die australische Pflanzenwelt kennen.

Sydney ist zwar nicht die Hauptstadt Australiens, gilt aber als das kulturelle Zentrum des Landes. Neben Theatern befinden sich hier auch bedeutende Museen. In der Art Gallery of New South Wales werden Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Neuzeit ausgestellt, und mehr über die Ureinwohner des Kontinents erfahrt ihr im Australian Museum. Wenn ihr in wunderschönem historischem Ambiente einkaufen gehen wollt, seid ihr im Queen Victoria Building genau richtig. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert beherbergt ganze 400 Geschäfte, von günstigen Klamottenläden bis zu edlen Designerboutiquen. Sydney ist eine multikulturelle Stadt, in der viele Einwanderer, vor allem aus Asien, ihre Spuren hinterlassen haben. Im Süden des Central Business District erstreckt sich Chinatown. Hier könnt ihr über traditionelle chinesische Märkte schlendern und günstiger essen gehen als im Zentrum der Stadt.

Das ganze Stadtgebiet Sydneys wird von öffentlichen Verkehrsmitteln abgedeckt – Busse, Züge und Fähren. Euer bester Freund ist die Opal Card, eine aufladbare Karte, mit der ihr jedes öffentliche Fortbewegungsmittel benutzen könnt. Damit spart ihr euch jedes Mal den Ticketkauf und sammelt sogar noch Bonusfahrten, wenn ihr die Karte häufig benutzt. Die Fähre ist nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern ermöglicht euch auch schöne Panoramen: Nehmt die Fähre von Circlar Quay nach Manly und genießt die Sicht auf das Opernhaus. Sydney besitzt ein subtropisches Klima, glühend heiße Temperaturen wie im Inneren Australien habt ihr hier nicht zu befürchten. Der wärmste Monat ist der Januar mit einer maximalen Temperatur von angenehmen 26° Celsius. Im Winter, also unserem Sommer, kann das Quecksilber auf bis zu 8° Celsius abfallen. Am wenigsten Regen fällt im September, die meisten Niederschläge treten im März auf.

Alles in allem ist Sydney eine kosmopolitische Stadt mit guter Luftqualität, üppigen Grünflächen, zahlreichen Sehenswürdigkeiten und allen Annehmlichkeiten, die man von einer modernen Metropole erwarten kann. Die Sicherheitslage ist, bis auf die unvermeidliche Gefahr von Taschendiebstählen, gut. Wenig gibt es auszusetzen: Natürlich ist Sydney nicht das günstigste Reiseziel der Welt. Besonders in den Restaurants werdet ihr über die Preise staunen und 100 Euro solltet ihr pro Tag mindestens einplanen. Allerdings sind viele Museen kostenlos und auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln könnt ihr sparen, wenn ihr an Sonntagen fahrt.

Oper


Wohl eines der bekanntesten Gebäude der Welt

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Das Opernhaus von Sydney wurde vom dänischen Architekten Jørn Utzon entworfen, der sich beim Entwurf an der Form einer Orange orientiert haben soll. 1973 wurde es offiziell von Königin Elizabeth II. eingeweiht. Bis dahin vergingen jedoch 14 Jahre der Planung und Fehlplanung, begleitet von einem Zerwürfnis zwischen Utzon und der Regierung von New South Wales, bis das ambitionierte Projekt endlich fertig gestellt wurde. Es scheint sich gelohnt zu haben, dass die Architekten ihr Budget um das zehnfache überzogen haben – schließlich ziert das Gebäude nicht nur die meisten Postkarten aus Sydney, sondern wurde 2007 für sein gewagtes Design in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Natürlich solltet ihr das Opernhaus von außen betrachten – am besten auf einer Hafenrundfahrt oder vom Aussichtspunkt Mrs Macquarie’s Chair in den Royal Botanic Gardens. Es lohnt sich aber, das Gebäude auch von innen zu besichtigen. Bei einer Führung erfahrt ihr interessante architektonische Details, zum Beispiel, dass die Orgel mit über 10.000 Orgelpfeifen die größte der Welt ist. Die unglaubliche Akustik erlebt ihr allerdings nur, wenn ihr auch eine Aufführung im Opernhaus besucht. Für Freunde klassischer Musik ist das Symphonieorchester von Sydney die beste Wahl, doch bei über 40 Aufführungen pro Woche, darunter Theaterstücke, Musicals, Zaubershows und Kindervorführungen, ist für jeden Geschmack etwas dabei. Aufgrund hoher Nachfrage solltet ihr sowohl Touren als auch Eintrittskarten online kaufen.

Blue Mountains


Faszinierende Landschaft

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60 Kilometer westlich von Sydney beginnt eine Gebirgskette, die ihren Namen aufgrund des bläulichen Nebels trägt, der von den Eukalyptusbäumen aufsteigt. Bereits vor der Ankunft der Europäer lebten hier Aborigines, später wurde dort Bergbau betrieben. Heute ist die Gebirgskette geschützt und große Teile gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Nationalparks der Blue Mountains beherbergen zahlreiche Tierarten, darunter Kängurus, Wallabys, Schnabeltiere, Koalas und Dingos sowie eine Vielzahl von Vögeln. Die Flora wird bestimmt von über 90 verschiedenen Eukalyptusarten. Landschaftlich sind die Blue Mountains besonders aufgrund ihrer steilen Sandsteinklippen und der Wasserfälle sehenswert. Ihr könnt das Gebiet auf eigene Faust erkunden. Eure erste Anlaufstelle ist dann Katoomba, das etwa 2 Autostunden von Sydney entfernt ist. Eine Tour bietet sich jedoch an, wenn ihr kein Auto habt und möglichst viel an einem Tag sehen wollt. Dabei habt ihr die Wahl zwischen Reisebussen und kleineren Minibussen, die maximal 20 Personen fassen. Letztere empfehlen sich, wenn ihr auch zu schwer erreichbaren Punkten der Blue Mountains gelangen wollt. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten werden jedoch von allen Touren angesteuert: Echo Point bietet eine beeindruckende Aussicht auf die „Three Sisters“, drei markante Sandsteinfelsen, und im Park „Scenic World“ fahrt ihr mit der steilsten Seilbahn der Welt und durchquert den dichten Dschungel auf einem 2,4 Kilometer langen Holzsteg. Wenn ihr euch für die Kultur der Ureinwohner interessiert, solltet ihr zum Waradah Aboriginal Centre aufbrechen, wo traditionelle Tänze und die Musik der Aborigines lebendig gehalten werden.

Harbour Bridge


Brücke mit Stil

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Die Harbour Bridge verbindet seit 1932 den Norden Sydneys mit dem Südteil der Stadt. Von den Einheimischen wird der Koloss aus 39.000 Tonnen Stahl aufgrund seiner Form „Coat Hanger“, Kleiderbügel, genannt. Bei einer Länge von 500 Metern ist die Harbour Bridge ganze 50 Meter breit – genug Platz für 7 Autospuren, eine Busspur, mehrere Schienen sowie Spuren für Fahrradfahrer und Fußgänger. Dementsprechend viele Wege gibt es, die Brücke zu überqueren. Am besten geht ihr einmal zu Fuß über die Harbour Bridge und genießt den Blick auf die Skyline von Sydney. Ein Besuch früh morgens empfiehlt sich, wenn ihr den Anblick ungestört von Besuchermassen erleben möchtet. Wenn ihr hoch hinaus wollt und euch der Preis von umgerechnet 130 Euro nichts ausmacht, könnt ihr die Brücke auch erklettern – mit Sicherung natürlich. Das ist definitiv nur etwas für schwindelfreie Besucher, auch weil die Brücke unter dem Verkehr hin und her schwankt. Ein unvergessliches Erlebnis ist es allemal. Weniger aufregend, aber dennoch interessant ist ein Besuch des südwestlichen Brückenpfeilers. Dieser beherbergt eine Ausstellung über den oftmals gefährlichen Brückenbau und die Männer, die an ihm beteiligt waren. Ganz oben befindet sich ein Aussichtspunkt – mit 10 Euro Eintritt die günstigere Alternative zum Erklettern der Brücke. Auch aus der Froschperspektive könnt ihr euch die Harbour Bridge ansehen, zum Beispiel bei einer Bootsfahrt von Circular Quay nach Manly. Oder ihr leiht euch ein Kayak aus und fahrt unter der Brücke durch. Alternativ geht ihr im Dawes Point Park unter den gewaltigen Stahlträgern spazieren.

Bondi Beach


Der Strand Sydneys

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Bondi Beach ist einer der bekanntesten Strände Australiens und liegt im gleichnamigen Viertel in der Südhälfte Sydneys. Der 1,5 Kilometer lange Küstenabschnitt wurde ins Australische Nationalerbe aufgenommen, und das nicht nur aufgrund seines feinen, weichen Sandes und der vorbildlichen Sauberkeit. Bondi Beach ist ein Hotspot für Surfer. Manche sagen, dass das Wellenreiten in Australien hier seinen Anfang nahm. Nicht verwunderlich, bieten die kräftigen Wellen doch ideale Bedingungen. Es mag an der Küste von New South Wales Strände mit schönerer Naturkulisse geben. Auch werdet ihr am Bondi Beach keine Schatten spendenden Palmen finden. Doch allein die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten lohnen einen Besuch: Surfen, Kayakfahren, Schnorcheln, Beach Volleyball – sogar Schlittschuhlaufen kann man in den Sommermonaten. Eine Fülle von Restaurants, Bars und Cafés sorgt für das leibliche Wohl. Das Schwimmen wird durch die Wellen erschwert, jedoch wachen Lebensretter über die Badegäste, und für kleine Kinder stehen natürliche Meeresbecken zur Verfügung. Direkt hinter dem Strand erstreckt sich der Bondi Park, in dem ihr den Skateboardfahrern zusehen könnt. Und wenn euch der Strand zu voll wird, wandert ihr auf dem szenischen Panoramaweg zu ruhigeren Küstenabschnitten wie Tamarama und Bronte.

Featherdale Wildlife Park


Natur light

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Etwa 45 Minuten von Sydney entfernt, im Featherdale Wildlife Park, habt ihr die perfekte Gelegenheit, der Tierwelt Australiens ganz nahe zu kommen. Der Zoo wurde 1972 eröffnet und kann auf prominente Besucher zurückblicken – darunter Hollywood-Stars wie Robert de Niro und Leonardo DiCaprio. Zu den Highlights zählen die weitläufigen Freiluftgehege, in denen ihr Kängurus mit der Hand füttern und streicheln könnt. Artgerechte Haltung wird im Park groß geschrieben, darum darf man etwa die süßen Koalas nicht anfassen. Dafür könnt ihr euch mit den Beuteltieren fotografieren lassen. Beinahe die gesamte Artenvielfalt Australiens ist im Tierpark vertreten, darunter Wombats, Wallabys, Schnabeligel, Salzwasserkrokodile und bunte Papageien. Doch auch nicht-australische Tiere wie Pinguine und Pandas sind in Featherdale zuhause. Bei der Fütterung erzählen die Tierpfleger mehr über die Lebensweise von Featherdales Bewohnern. Mindestens 2 Stunden solltet ihr für euren Besuch einplanen. Der Eintritt kostet umgerechnet 21 Euro.