Die chinesische Sonderverwaltungszone Macau gehört zu den asiatischen Metropolen mit dem höchsten Lebensstandard. Megabauten wie der Macau Tower und das Grand Lisboa schreien den wirtschaftlichen Aufschwung Macaos in die Welt hinaus. Neben Tagesausflüglern aus Hongkong kommen vor allem Gäste vom chinesischen Festland hierher. In Macau ist das Glücksspiel nämlich erlaubt. 38 Casinos besitzt die Stadt, davon 10 auf der Insel Taipa. Im Neubaugebiet Cotai entstand dank kräftiger Investitionen aus Las Vegas das Venetian Macao – größtes Casino der Welt und gleichzeitig ein Hotel mit 3000 Zimmern. Jeder fünfte Angestellte in Macao ist dort beschäftigt. Daneben befindet sich hier ein Einkaufszentrum im Venezianischen Stil – inklusive eigenem Kanal und romantischen Gondelfahrten. Überhaupt: Wer bei Casinos nur an Black Jack und einarmige Banditen denkt, täuscht sich bei den Megabauten Macaus gewaltig: Das City of Dreams Casino etwa besitzt exklusive Modeboutiquen und das Teater House of Dancing Water mit spektakulären Wassershows.
Daneben hat die Stadt noch mehr zu bieten als Zocker-Tempel: Von der 400-jährigen Herrschaft der Portugiesen zeugt die koloniale Altstadt, die aufgrund ihrer Symbiose zwischen westlicher und östlicher Architektur in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Wenn ihr euch in Asien einmal wie in einer europäischen Stadt fühlen wollt, seid ihr im historische Zentrum Macaus genau richtig. Hauptattraktionen sind der Senado Platz mit seinem wunderschönen Kopfsteinpflaster und die Überreste der von den Portugiesen erbauten Pauluskirche. In nächster Nähe beginnt die Rua da Tercena mit ihren Kunstgeschäften, Antiquitäten und Flohmärkten. Restaurants und kleine Straßenstände bieten die perfekte Gelegenheit, Macaos Küche mit ihrem Mix aus chinesischen, portugiesischen, aber auch afrikanischen Einflüssen zu probieren. Doch auch kantonesische Gerichte werden aufgrund der vielen Festland-Chinesen überall serviert. Wenn ihr einmal aus dem dicht besiedelten Zentrum von Macau herauskommen wollt, könnt ihr auf die Halbinsel Coloane im Süden Fahren. Neben Wanderwegen und Golfplätzen finden Besucher hier zwei Strände, Hac Sa, Cheoc Van. Die Küstenabschnitte sind sauber, nur das Wasser ist recht trübe - kein Traumstrand, aber eine nette Abwechslung zum Großstadt-Dschungel.
Das touristische Zentrum Macaus lässt sich gut zu Fuß erkunden, daneben könnt ihr die kostenlosen Shuttlebusse der Casino-Hotels nutzen – sogar, wenn ihr nicht dort übernachtet. Zu weiter entfernten Orten gelangt ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Busnetz ist gut ausgebaut und mithilfe der offiziellen App Bus Traveling System auch ohne Chinesisch-Kenntnisse leicht zu bedienen. Taxis sind überraschend günstig und operieren mit Taxameter. Eine spaßige Möglichkeit, die Stadt zu erkunden, sind Motorroller. Dank des für asiatische Verhältnisse geregelten Verkehrs finden sich auch Anfänger zurecht. Die beste Reisezeit bilden die Herbst- und Wintermonate, während es im Sommer sehr heiß und schwül wird. Während der Typhoon-Zeit im Spätsommer und Herbst solltet ihr unbedingt auf die Warnungen des Wetterdienstes achten. Macau ist eine bis auf Taschendiebe sichere, auf Hochglanz polierte Stadt, die zahlungskräftige Gäste anlockt. Etwas Kleingeld solltet ihr also mitbringen. Rund um den Senado Square befinden sich jedoch einige günstige Unterkünfte und preiswerte Restaurants, sodass ihr nicht erst den Jackpoint absahnen müsst, um euch den Urlaub in Macao leisten zu können.
Das Wahrzeichen
Der 338 Meter hohe Turm ist seit 2001 das Hauptwahrzeichen Macaus und beherbergt neben einem Café und einem Drehrestaurant auch mehrere Aussichtsplattformen. Vom Observationsdeck genießt ihr ein 360 Grad-Panorama und könnt bei gutem Wetter bis nach Hongkong blicken. Schwindelfreie Besucher zieht es auf das Adventure Deck. Dort befindet sich kein Geländer. Ihr seid lediglich mit Seilen gesichert und könnt auf 233 Metern an der Kante der Plattform entlanggehen. Wenn ihr den ultimativen Adrenalinkick sucht, könnt ihr dort auch den höchsten Bungysprung wagen, der für Geld zu haben ist. Alternativ gleitet ihr beim sog. Skyjump in 17 Sekunden zu Boden. Wer noch höher hinaus will, kann den Mast des Macau Tower erklimmen – eine 100 Meter hohe Leiter macht es möglich. Der Spaß hört noch nicht auf, wenn ihr wieder festen Boden unter den Füßen habt. Am Fuße des Turms erstreckt sich ein weitläufiges Einkaufszentrum mit Luxusboutiquen, 3D-Kino und – wie sollte es anders sein in Macau – einem Casino. Umgerechnet 18 Euro kostet die Karte für das Observationsdeck. Richtig zu Buche schlagen das Adventure Deck mit 96 Euro und das Bungyspringen mit 389 Euro. Der Skyjump ist mit 289 Euro die günstigere Alternative. Bis zu 40% sparen könnt ihr jedoch, wenn ihr das Ticket auf den Seiten klook.com oder kkday.com kauft.
Einer von zahlreichen Duplikaten
Frankreichs berühmter Eiffelturm in Asien? Damit wirbt das Luxushotel The Parisian Macao. Zwar ist der Nachbau nur halb so groß wie das Original in Paris und die Proportionen stimmen nicht ganz – für den ungeübten Betrachter wirkt der chinesische Bruder des Eiffelturms dennoch täuschend echt. Wenn ihr schon einmal da seid, solltet ihr die Lobby betreten, die ganz im französischen Stil gehalten ist und mit ihrer pompösen Kuppel beeindruckt. Das Parisian Macao bietet, wie man es für den Preis erwarten kann, alle Annehmlichkeiten und ist mit einem Erlebnisbad, einem Einkaufszentrum sowie einem Casino ausgestattet. Für Hotelgäste ist das Betreten des Eiffelturms natürlich kostenlos, alle anderen zahlen umgerechnet 12 Euro. Die Aussicht ist nicht zu verachten, auf dem 70 Meter höheren Observationsdeck des Macau Tower bekommt ihr jedoch mehr für euer Geld. Warm anziehen solltet ihr euch in den Wintermonaten, da es auf dem Turm deutlich kälter ist als unten. Wenn ihr den Nachbau des Pariser Wahrzeichens nur von außen betrachten wollt, solltet ihr nachts kommen: Dann erstrahlt der Eiffelturm in einer spektakulären, wenn auch etwas kitschigen Lichtershow.