Deutschland | Garmisch-Partenkirchen

Garmisch-Partenkirchen – romantisches Bergidyll zu jeder Jahreszeit

Der Fremdenverkehr hat in der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen eine lange Tradition: Bereits im 19. Jahrhundert strömten Kurgäste in das malerische Tal, das von hohen Bergen eingerahmt wird. Renommierte Künstler kamen mit der Eisenbahn und ließen sich von der romantischen Bergwelt inspirieren. Verständlich beim Anblick der mit Blumen geschmückten Bauernhäuser und der kleinen Kapellen, die das Tal überblicken. Auch die Burgruine Werdenfels lädt mit ihren verwilderten Mauern inmitten von dichtem Bergwald zum Träumen ein. Dazu kamen später die Wintersportler: Es ist kein Geheimnis, dass die oberbayerische Gemeinde auf der Liste deutscher Skigebiete ganz oben steht: 60 Kilometer Piste für Anfänger und Könner, herrlicher Pulverschnee, komfortable Lifte und gemütliche Skihütten hat das höchstgelegene Skiparadies der Bundesrepublik zu bieten. Neulinge lernen das Skifahren auf dem Kochelberg, einem der drei Hausberge des Gebiets Garmisch-Classic. Ambitionierte Alpinsportler nehmen dagegen den legendären Kandahar in Angriff, eine Piste auf 1800 Höhenmetern. An den Hängen der Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg, könnt ihr das ganze Jahr über Ski fahren. Natürlich findet ihr in Garmisch-Partnekirchen auch kilometerlange Loipen zum Langlaufen, Gelegenheiten zum Rodeln, Schneeschuh-Wandern, Schlittschuhlaufen, und und und. Für alles, was mit Wintersport zu tun hat, seid ihr hier an der richtigen Adresse.

Was nicht heißen soll, dass Garmisch im Sommer nichts zu bieten hätte: Wanderer kommen in der dicht bewachsenen Berglandschaft, die von der letzten Eiszeit geformt wurde, voll auf ihre Kosten: Wasserfälle, blühende Wiesen, dichte Nadelwälder und das alles mit Blick auf die Gipfel des Voralpenlandes – die Natur rund um die Gemeinde ist einfach atemberaubend. Die Kochelberg-Alm lockt hungrige Wanderer mit frischer Buttermilch, und Abenteurer wagen den Aufstieg zur Höllentalklamm mit ihren bis zu 150 Meter tiefen Schluchten. Die Loisach war früher eine wichtige Verkehrsader. Heute lädt der reißende Strom zum Kanu- und Schlauchbootfahren ein. Kristallklare Bergseen wie der Eibsee sind zwar etwas zu kalt zum Schwimmen, bieten dafür aber dank der Berggipfel, die sich im Wasser spiegeln, einen umwerfenden Anblick.

Und was ist, wenn es doch einmal regnet? Dann lernt ihr einfach die kulturelle Seite der Gemeinde kennen, zum Beispiel im Werdenfels-Museum, das euch die Geschichte der Region näher bringt. Alternativ trainiert ihr in der Boulderhalle von Garmisch-Partenkirchen für Klettertouren ins Wettersteingebirge oder entspannt nach ereignisreichen Tagen im Alpspitzwellenbad mit seiner weitläufigen Saunalandschaft. Natürlich hat all der Ferienspaß seinen Preis, vor allem im Winter: Skiurlaub ist auch in Garmisch nicht günstig: 44 Euro müsst ihr für einen Tages-Skipass ausgeben, für Familien mit Kindern gibt es Ermäßigungen. Das meiste Geld entfällt jedoch für die Unterkunft. Wer sparen will, der quartiert sich etwas weiter vom Skigebiet ein. Bereits 10 Kilometer von Garmisch entfernt sind die Preise deutlich niedriger. Besonders zur Ferienzeit kann es sehr voll werden: Dann müsst ihr mit langen Anstehzeiten bei den Liften rechnen. Am besten kommt ihr vor 14 Uhr, wenn die Tagesgäste aus München eintrudeln.

Schloss Neuschwanstein


Stapelnde Touristen und eine schöne Region

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Redet man mit Leuten im Ausland über das schöne Bayern, fällt höchstwahrscheinlich irgendwann das Stichwort „Neuschwanstein“. Kaum ein Schloss in Deutschland ist international so berühmt wie die Privatburg des letzten bayerischen Königs Ludwig II. Der Wittelsbacher Monarch war vernarrt in seine Vorstellung des Mittelalters und schuf ein Bauwerk, das sogar Walt Disney bei seinem Entwurf des Cindarella-Schlosses inspirierte. Millionen von Touristen kommen jedes Jahr nach Neuschwanstein, ihr solltet eure Eintrittskarten also im Voraus kaufen. 13 Euro kostet das Ticket – durchaus bezahlbar angesichts der dargebotenen Pracht. Besonders der goldgeschmückte Thronsaal ist ein wahrer Augenöffner. Doch auch Wohn- und Arbeitszimmer sind derart opulent ausgestattet, dass man leicht versteht, warum die Baukosten das Königreich Bayern finanziell ruiniert haben. Absolut überzogen und unheimlich kitschig, aber dennoch beeindruckend – vor allem wenn man bedenkt, dass all die Pracht nur für eine Person bestimmt war. Bis auf Ludwig und seine Diener durfte niemand im Schloss wohnen. Und wer kommt bitte auf die Idee, sich im Haus eine farbig beleuchtete Tropfsteinhöhle anlegen zu lassen? So viel Dekadenz sieht man wirklich nur in Neuschwanstein. Bei der Führung, die übrigens obligatorisch ist, erfahrt ihr viel Interessantes über Ludwig II., einen rätselhaften und tragischen Monarchen, der mit seinen Schlossbauten in eine romantische Welt entfliehen wollte. Schade, dass der bayerische König die endgültige Fertigstellung Neuschwansteins nicht mehr erleben konnte. Er starb nach nicht einmal einem Jahr auf dem Schloss.

Zugspitze


Das Dach Deutschlands

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Südlich von Garmisch-Partenkirchen ragt sie in den Himmel – die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg. 2 Tage würde die Besteigung des 2.962 Meter hohen Gipfels dauern – definitiv nur etwas für geübte Bergsteiger. Zum Glück kommt ihr bequem mit Seilbahnen zur Spitze des Bergs. Eine einfache Berg- oder Talfahrt kostet 35 Euro. Günstiger ist es, wenn ihr beide Fahrten gleich kauft. Auf dem Gipfel genießt ihr ein Panorama, das es in sich hat. Bei schönem Wetter könnt ihr problemlos bis nach München blicken. Schönes Gimmick: Seid ihr beim Gipfelkreuz angekommen, wartet eine Fotostation, die ihr per Knopfdruck auslöst. Später könnt ihr euch das Foto dann im Internet herunterladen. Ein Geheimtipp ist das Zugspitzmuseum mit der gläsernen Aussichtsplattform und einem 3D-Kino. Auch ein Besuch der Kapelle Maria Heimsuchung, der höchstgelegenen Kirche Deutschlands, lohnt sich. Leider gehören Touristenmassen und lange Wartezeiten zum Besuch der Zugspitze dazu: An schönen Tagen ist auf dem Gipfel die Hölle los, vor allem weil viele Besucher mit der neuen Zugspitz-Seilbahn fahren wollen. Wenn ihr darauf verzichten könnt, auf dem höchsten Berg Deutschlands gewesen zu sein, bietet sich die Alpsspitze als Alternative an. Die Aussichtsplattform AlpspiX bietet auf 2050 Metern Höhe ein ähnlich schönes Panorama – und ist dazu noch günstiger und weniger besucht als die Zugspitze.

Olympiaschanze


Sportanlage mit Geschichte

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Am Gudipark südlich von Partenkirchen thront die Olympiaschanze, seit 1921 Austragungsort von Skispring-Wettkämpfen. Hier finden jedes Jahr das Neujahrsspringen der Vierschanzentournee statt. Wenn ihr Glück habt und gerade Skispringer trainieren, könnt ihr die Schanze bei eurem Besuch in Aktion sehen. Sie wurde 2007 aufwändig modernisiert und erhielt 2009 den goldenen IOC/IAKS Award, einen Preis, der sowohl die Architektur als auch die Alltagstauglichkeit von Sportstätten auszeichnet. Die Anlage mit dem 62 Meter hohen Turm fügt sich harmonisch in die Winterlandschaft ein – das durchsichtige Design macht es möglich. Nachts kommt die hochmoderne Schanze dank spektakulärer Beleuchtung besonders gut zur Geltung – ein Kontrast zum deutlich in die Jahre gekommenen Auslaufbereich und dem Stadion gleich daneben. Bei einer zweistündigen Führung, die jeden Samstag stattfindet, steigt ihr bis zum Schanzenkopf. Schwindelfrei solltet ihr sein, dafür seht ihr dort oben gut, wie steil es für die Skispringer in die Tiefe geht. Im Sprungrichterturm könnt ihr danach einen Blick hinter die Kulissen werfen. Wollt ihr einmal selbst erfahren, wie es sich anfühlt, die Olympiaschanze herunter zu fahren? Dann bucht ihr eine Fahrt mit dem „Flying Fox“. An einem Drahtseil geht es mit ganzen 70 km/h in die Tiefe – ein Nervenkitzel für Jung und Alt, der 19 Euro pro Person kostet.