Die Besiedelung Neuseelands begann auf der Nordinsel – kein Wunder also, dass dort drei Viertel aller „Kiwis“ leben. Wer Großstadtflair und vielfältige Einkaufsmöglichkeiten sucht, ist hier genau richtig: zum Beispiel in der 1,7 Millionen Einwohner-Stadt Auckland, wo sich moderne Stahl- und Glaspaläste wie der 328 m hohe Sky Tower erheben. Erlebnisbäder, Aquarien, Zoos und Hafenrundfahrten machen Auckland zum abwechslungsreichen Ort für Familien. Kultur- und Geschichtsfreunde kommen in den Museen der Stadt auf ihre Kosten, und einen herrlichen Blick auf die Skyline genießen Sie vom Cyril Bassett VC Lookout. Die Hauptstadt Wellington ist mit 212.000 Einwohnern bedeutend kleiner. Dafür beherbergt sie architektonische Perlen wie das bienenstockförmiges Parlamentsgebäude und das historische Government House.
Natürlich werden die meisten Neuseeland-Urlauber von der malerischen Natur angelockt, und in diesem Punkt hat die Nordinsel einiges zu bieten: Schroffe Steilküsten wechseln sich mit sanft rollenden Hügeln und Urwäldern im Landesinneren ab; Kristallklare Flüsse ergießen sich in Wasserfällen, und mächtige Vulkane ragen in den Himmel. Hie und dort brodelt es noch heute unter der Erde, was sich an Geysiren und heißen Schwefelquellen zeigt. An der Küste laden traumhafte Sandstrände zum Sonnenbaden und Schwimmen ein – zumindest in den Wintermonaten Dezember bis Februar.
Road Trips stellen die beliebteste Möglichkeit dar, die Nordinsel zu erkunden. Nur sollte man die Entfernungen nicht unterschätzen. Die Fahrt von Auckland nach Wellington im Süden dauert gut und gerne 7 Stunden. Dabei sind Stopps bei den zahlreichen Sehenswürdigkeiten aber noch nicht eingerechnet.
Am Ufer des Lake Rotorua liegt ein Ort, der Naturliebhaber und Erholungssuchende magisch anzieht: das Hamurana Springs Nature Reserve. Hier entspringen einige der klarsten Quellen Neuseelands, und das blaue Farbenspiel des Wassers bietet einen interessanten Kontrast zur üppigen Ufervegetation. Besonders schön sind die „Dancing Sand Springs“, in denen der Sand durch das sprudelnde Wasser zu tanzen scheint. Dazu herrscht im Naturschutzgebiet eine herrliche Stille, die nur vom Plätschern des Bachs und den Vogelstimmen unterbrochen wird. Ein weiteres landschaftliches Highlight ist der Uferwald, in dem uralte Redwood-Bäume bis zu 55 m in den Himmel ragen. Interessanterweise stammen die Riesen ursprünglich aus Amerika. Warum sie hier im Jahr 1919 angepflanzt wurden, weiß niemand so genau. Der Fußweg nimmt nur 30–40 Minuten in Anspruch und ist somit auch für ungeübte Wanderer geeignet. Auch der Eintrittspreis präsentiert sich mit 18 Dollar für Erwachsene erfreulich günstig. Wer tiefer in die malerische Natur vordringen und dabei mehr über die einstigen Bewohner vom Stamm der Ngāti Rangiwewehi erfahren möchte, sollte die geführte Tour für 35 Dollar buchen. Daneben lädt das Ufer des riesigen Rotorua-Sees zu Spaziergängen ein.
Es gibt Orte, die scheinen nicht von dieser Welt zu stammen. Die Waitomo Caves 200 km südlich von Auckland sind so ein Ort. Hier bekommen Besucher ein atemberaubendes Naturschauspiel zu sehen: Tausende blaue Lichter erhellen die Finsternis der Höhlengänge – hervorgerufen von Arachnocampa Luminosa, einer Larvenart, die hauptsächlich in Neuseeland vorkommt. Mit dem blauen Licht lockt die Larve kleine Insekten an, die sich in den klebrigen Fäden verfangen und als Futter enden. Um das Lichtspiel zu sehen, müsst ihr eine Bootstour durch die Höhle buchen. Leise sein ist Pflicht, denn die kleinen Würmer mögen keinen Lärm. Auch eine Jacke empfiehlt sich, da es in den Waitomo Caves kaum wärmer wird als 17° C. Fotos und Videos sind leider nicht erlaubt. Im Preis von 38,5 Dollar pro Person ist auch eine Führung durch die Haupthöhle eine Ebene darüber enthalten. Diese beherbergt zwar keine Glühwürmchen, ist dank interessanter Tropfsteinformationen aber ebenso sehenswert. In der Umgebung befinden sich noch mehr Höhlen. Dort könnt ihr euch z. B. zu Fuß in die Tiefe wagen, eine Bootsfahrt auf unterirdischen Flüssen unternehmen oder euch beim Abseilen wie echte Höhlenforscher fühlen. Besonders actionreich geht es beim Blackwater Rafting zu: Dann erkundet ihr die Ruakuri Caves mit einem kleinen Gummireifen – mal paddelnd, mal kriechend, mal Wasserfälle hinunterrutschend. Auch bei diesem dreistündigen Abenteuer bekommt ihr die Glühwürmchen zu Gesicht.
Die Landschaft der Nordinsel mag friedvoll wirken, aber unter der Erde brodelt es gewaltig. Das wird nirgendwo deutlicher als bei den heißen Quellen von Wai-o-Tapu – Maorisch für „heiliges Wasser“. Dieses Geothermalgebiet gehört nicht nur zu den größten des Landes, sondern auch zu den buntesten. Hier erwartet euch beispielsweise ein See, der den Spitznamen „Teufelsbad“ trägt – nicht verwunderlich aufgrund der giftig-grünen Farbe und des Schwefelgeruchs. Der sog. Champagne Pool sorgt dagegen mit seinen Blau- und Orangetönen für interessante Fotomotive. Dampfschwaden steigen vom Wasser auf, das bis zu 70° C heiß ist. Sogar einen Geysir hat die Besucherattraktion zu bieten. Der künstlich geschaffene Lady Knox Geyser wird jeden Tag um 10:15 Uhr mithilfe von Seifenlauge zur Eruption gebracht. Gut, im Vergleich zu echten Geysiren sieht das wenig spektakulär aus. Dafür ist die Vorstellung im Eintrittspreis von 32,50 Dollar inbegriffen. Etwa 90 Minuten solltet ihr für den Rundweg entlang der Becken einplanen. Der Lady Knox Geyser befindet sich in 1 km Entfernung. 2 km weiter nördlich könnt ihr euch kostenlos die Mud Pools, ein vulkanisches Schlammbecken, ansehen.
Zwei Sportarten erfreuen sich in Neuseeland besonderer Beliebtheit: Rugby und Cricket. Wer sich ein Spiel ansehen und die Fankultur hautnah erleben will, sollte zum Eden Park Stadium aufbrechen. Dieses größte Stadion Aucklands fasst ganze 50.000 Besucher und diente bereits zweimal als Austragungsort der Rugby-Union-Weltmeisterschaft. Doch seine Geschichte reicht noch weiter zurück, denn das Stadion wurde bereits im Jahr 1900 eröffnet. 2010 erfuhr Eden Park eine grundlegende Modernisierung. Die Sportstätte erfreut das Auge mit ihrer gläsernen Front, die abends beleuchtet wird, und auch die gigantische Deckenkonstruktion aus Stahl und Glas kann sich sehen lassen. Übrigens muss ein Besuch des Stadions nicht teuer sein: So sind Tickets für ein Spiel der Auckland Blues bereits ab 20 Dollar zu haben. Eingefleischte Cricket- und Rugbyfans sollten sich die Stadiontour für 40 Dollar nicht entgehen lassen. Bei dieser könnt ihr unter anderem durch den Spielertunnel laufen, auf der Trainerbank Platz nehmen und einen Blick in die Umkleidekabine werfen. Außerdem bringt euch euer Guide zum Tribünenabschnitt mit der besten Aussicht auf das Spielfeld. Die Touren sind auch in der Hochsaison selten überlaufen. So könnt ihr die sachkundigen Guides alles fragen, was ihr schon immer über die Lieblingssportarten der Kiwis wissen wolltet.
Etwa 45 Minuten westlich von Auckland erstreckt sich Piha Beach, einer der schönsten Strände der Nordinsel. Bereits die Anfahrt über kurvige Küstenstraßen ist ein Fest für das Auge. Am Strand angekommen, fällt sofort der schwarze vulkanische Sand auf, der einen tollen Kontrast zu den schroffen Felsen und grünen Hügeln im Hinterland bildet. Ein besonders interessantes Fotomotiv ist der Lion Rock, dessen Form an einen liegenden Löwen erinnert. Lauf ihr linkerhand am Strand entlang, erwarten euch zahlreiche kleine Buchten, schroffe Höhlen und natürliche Meeresbecken – ein Paradies für Entdecker. Aufgrund des kräftigen Wellengangs eignet sich Piha Beach ideal zum Surfen. Auch Schwimmen ist möglich, allerdings steigt die Wassertemperatur nur zwischen Januar und April über 20° C. Außerdem solltet ihr auf die Strömung achten und den gekennzeichneten Bereich nicht verlassen. Badegäste kommen nur in kleiner Zahl hierher, und so ist der Strand ideal für alle, die es ruhig und abgeschieden mögen. Bevor es Zeit zur Rückkehr ist, solltet ihr noch den Tasman Lookout erklimmen. Dieser Aussichtspunkt lässt sich vom Strand aus in 5 Gehminuten erreichen und belohnt euch mit tollen Aussichten auf das Meer und die grünen Hügel im Landesinneren. Bei schlechtem Wetter empfiehlt sich festes Schuhwerk, da die Treppen schnell rutschig werden. Der Zugang zum Strand ist übrigens kostenlos, genau wie die Parkplätze vor Ort.
Eingefleischte Herr der Ringe-Fans wissen bereits, dass die Landschaften Neuseelands als Kulisse für Peter Jacksons Filmtrilogie dienten. Leider mussten die meisten Schauplätze nach den Dreharbeiten wieder abgerissen werden. Ein Ort ist aber glücklicherweise übrig geblieben: Hobbiton, die Heimat von Frodo Beutlin, Samweis, Merry, Pippin und anderen berühmten Halblingen. Diese bedeutende Touristenattraktion liegt 175 km südlich von Auckland in einer ländlichen Umgebung, die mindestens genauso schön ist wie das Auenland auf der Leinwand. Das Set selbst besichtigt ihr im Rahmen einer zweistündigen Tour, die bei den Hobbit-Häusern beginnt. Dort erwarten euch zahlreiche Überraschungen: z. B. ein lebensecht aussehender Apfelbaum, der sich jedoch als Attrappe mit aufgeklebten Blättern aus Taiwan entpuppt. Die Tourguides haben viel zu erzählen vom Perfektionismus Peter Jacksons: Dieser heuerte etwa eine Mitarbeiterin an, die jeden Tag über eine Wiese laufen musste, um einen natürlichen Fußpfad entstehen zu lassen. Nach den Hobbit-Häusern geht es durch die ländliche Idylle zum berühmten Green Dragon Inn, wo ihr euch mit einem Glas Bier oder Cidre stärken könnt. Alles in allem ist Hobbiton ein definitives Muss für jeden, der die Herr der Ringe-Filme gesehen hat. Einziges Manko ist der teure Eintrittspreis von 89 Dollar. Auch kann der Andrang zu Spitzenzeiten sehr groß sein. Eine Reservierung empfiehlt sich also.
Die Geschichte der Heilbäder am Rotorua-See geht weit zurück: Bereits die Maori-Ureinwohner priesen die gesundheitsfördernde Wirkung der heißen Quellen, und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die erste Badeanstalt eröffnet. Heute befindet sich hier das Polynesian Spa, eine topmoderne Anlage inmitten der üppigen Uferlandschaft des Sees. Ganze 28 Becken mit verschiedenen Wassertemperaturen stehen zur Verfügung, darunter ein Familienbecken mit Wasserrutsche. Auch könnt ihr euch in einem Kaltwasserbecken abkühlen und auf beheizten Liegen ausruhen. Schlammbehandlungen, Massagen und Gesichtsmasken sorgen für zusätzliche Entspannung. Interessant für Gruppen: Im Poylnesian Spa lassen sich private Pools mit wunderschönem Blick auf den See buchen – wenn auch nur für maximal 30 Minuten. Bei den vielen Angeboten und der traumhaften Lage ist es kein Wunder, dass das Polynesian Spa bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Allerdings sind die Kosten nicht ohne: Erwachsene zahlen 45 Dollar, um in den fünf Becken des Deluxe Lake Spa zu baden. Private Becken kosten 58 Dollar für zwei Personen. Zusätzliche Personen zahlen je 29 Dollar.
Mitten im Stadtgebiet von Auckland erhebt sich der Mount Eden, ein 196 m hoher Vulkan, der den höchsten Punkt der Stadt markiert. Zwar ist der letzte Ausbruch bereits viele Jahrtausende her. Doch noch immer zeugt ein 50 m hoher Krater auf dem Gipfel davon, dass der Berg einst Lava und Asche spuckte. Und auch archäologisch ist der Vulkan bedeutsam, denn hier fand man Spuren der eingeborenen Maori-Stämme. Heute stellt Mount Eden eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Aucklands dar – und eine, die ihr schnell erreichen könnt. Etwa eine Stunde dauert die Wanderung vom Stadtzentrum zum Gipfel, wo euch ein toller Ausblick über die Stadt erwartet. Die gesamte Küste sowie der Sky Tower und die Harbour Bridge sind zu sehen – besonders abends dank der glitzernden Lichter ein spektakulärer Anblick. Bei einer Eisdiele könnt ihr euch für den steilen Aufstieg belohnen, und auch der Vulkankrater lässt sich umrunden. Ein Metallzaun sorgt dafür, dass niemand hineinfällt. Parkmöglichkeiten sind am Fuß des Bergs vorhanden und der Zutritt ist kostenlos. Ein Tipp: Beginnt eure Wanderung am besten beim Maungawhau Visitor Experience Centre in der Puhi Huia Road. Dort erfahrt ihr mehr über die vulkanische Vergangenheit von Auckland und die Ureinwohner Neuseelands.
Wollt ihr eine unvergleichliche Aussicht auf den zweitgrößten See der Nordinsel genießen? Dann ist die Attraktion Skyline Rotorua genau das Richtige. Mit einer 900 m langen Seilbahn geht es zum Mt. Ngongotaha. Dort erwartet euch nicht nur ein toller Blick auf die Stadt und den Lake Rotorua, sondern auch ein Freizeitparadies für die ganze Familie. Den Anfang macht die Rorotura Luge: Diese Sommerrodelbahnen gehört zu den längsten der Welt und besitzt drei verschiedene Strecken für jedes Alter. Mit der Seilrutsche Zoom Ziplines könnt ihr in schwindelerregender Höhe über den Redwood-Wald gleiten. Wer es noch abenteuerlicher mag, bucht eine Fahrt mit der sog. SkySwing: Bis zu drei Personen sitzen hier in einer Kabine, die mit Seilen auf 55 m hochgezogen wird. Danach geht es mit 150 km/h in die Tiefe. Außerdem steht eine 12 km lange Strecke für Downhill-Fahrten mit dem Mountainbike zur Verfügung. Genug vom Nervenkitzel? Dann könnt ihr auch an einer Weinverköstigung in der Volcanic Hills Winery teilnehmen. Der Freizeitspaß ist nicht gerade günstig. So kostet bereits die Fahrt mit der Seilbahn 34 Dollar. Alle anderen Aktivitäten müsst ihr kostenpflichtig dazubuchen. Allerdings lassen sich die Attraktionen wie Rodelbahn, SkySwing und Seilrutsche mit Kombitickets verbinden. So könnt ihr etwas Geld sparen.
Sucht ihr nach einem Ort, um auf eurem Roadtrip einmal richtig auszuspannen? Dann sind die Wairakei Terraces 272 km südlich von Auckland perfekt geeignet. Hier blubbert das Wasser mit bis zu 44° C aus der Erde – angereichert durch 13 verschiedene Mineralien, die bei Hautproblemen, Arthritis und Bluthochdruck helfen. Sogar den Alterungsprozess soll das Wasser verlangsamen. Und so verwundert es nicht, dass bereits die Maori-Ureinwohner den Quellen heilende Kräfte zusprachen. Bevor es Zeit für euer Entspannungsbad ist, könnt ihr einen Spaziergang durch die idyllische Umgebung machen. Dort befindet sich neben Maori-Stauten auch ein Geysir, der zwar künstlich geschaffen wurde, aber trotzdem mit seinen hohen Wasserfontänen beeindruckt. Die verschiedenen Becken der Wairakei Terraces besitzen alle eine unterschiedliche Temperatur. Am besten fangt ihr mit dem kältesten Becken an, das kuschelige 35° C aufweist, und arbeitet euch bis zum 44° C heißen Becken vor. Der Eintrittspreis ist mit 25 Dollar pro Person durchaus erschwinglich. Wer möchte, kann außerdem bei einer wohltuenden Massage entspannen. Das Parken ist kostenlos, Umkleidekabinen sind vorhanden und Handtücher lassen sich für 5 Dollar ausleihen. Einziges Manko für Familien: Kinder unter 14 Jahren haben keinen Zugang zu den heißen Quellen.
Nordöstlich der Kleinstadt Putaruru entspringt eine Quelle, die für ihr besonders klares Wasser bekannt ist. Das kühle Nass stammt vom Mamaku Plateu und tröpfelt ganze 100 Jahre durch Gesteinsschichten, bevor es in der Blue Spring austritt. Besonders bei schönem Wetter kommt der Kontrast aus hellblauem Wasser, grünen Wasserpflanzen und der üppigen Ufervegetation hervorragend zur Geltung. Noch dazu wird der Ort von relativ wenigen Touristen besucht. Meistens seid ihr allein mit der malerischen Natur, dem Plätschern des Flusses und dem Gesang der Vögel. Von der hölzernen Aussichtsplattform könnt ihr euren Blick über den Flusslauf schweifen lassen und die Bachforellen im Wasser erspähen. Die Quelle lässt sich von verschiedenen Orten aus erreichen: Parkt ihr etwa an der Leslie Road, dauert der Fußmarsch nur etwa 15 Minuten. Doch natürlich könnt ihr auch eine längere Wanderung unternehmen: Der Te Waihou Walkway nimmt etwa 1,5 Stunden in Anspruch und führt an einer abwechslungsreichen Landschaft aus Feuchtgebieten, Wiesen und Wasserfällen vorbei. Direkt bei der Quelle ist das Schwimmen verboten. Wer sich aber im 11° C kalten Wasser abkühlen möchte, hat dazu am nordwestlichen Ende des Te Waihou Walkway Gelegenheit. Der Zugang zur Blue Spring und den Wanderwegen ist kostenlos.
Ein beeindruckendes Naturschauspiel erwartet euch im Herzen der Nordinsel: Hier strömt das Wasser des Waikato River, Neuseelands längstem Fluss, über zwei Kaskaden 8 und 11 m in die Tiefe. Was die Huka Falls so besonders macht, ist die enorme Gewalt des Wassers, das durch eine schmale Schlucht gepresst wird. Ganze 220.000 Liter pro Sekunde ergießen sich im Wasserfall, den ihr von einer Brücke aus bestaunen könnt. Noch dazu bildet die Blaufärbung des Wassers einen tollen Kontrast zu den üppig bewachsenen Felsen im Hintergrund. Ein etwa 100 m langer Fußweg führt zu weiteren Aussichtspunkten. Wollt ihr den tosenden Wasserfällen so nah kommen wie nur möglich? Dann solltet ihr eine Fahrt mit dem Jetboot buchen. Diese ist mit 139 Dollar für Erwachsene und 95 Dollar für Kinder zwar nicht gerade billig. Dafür bereitet es unheimlichen Spaß, über das Wasser zu brettern und die Vegetation am Ufer nur haarscharf zu verfehlen. Zum Glück wissen die Bootsfahrer, mit so viel PS unter der Haube umzugehen. Erst geht es mit viel Getose flussabwärts. Dann dreht das wendige Boot um und bringt euch so nahe an den Wasserfall, dass Ihr die spritzende Gischt im Gesicht fühlen könnt. 30 Minuten dauert die Fahrt insgesamt.
Kein anderes Gebäude der Stadt Auckland reicht an die Ausmaße des Sky Tower heran. Mit einer Höhe von 328 m ist dieser nicht nur Aucklands höchster Aussichts- und Fernmeldeturm, sondern auch der größte seiner Art in der südlichen Hemisphäre. Wer schwindelfrei ist, hat hier reiche Gelegenheit, sich die Hochhäuser der Stadt von oben anzusehen. Zwei Aussichtsplattformen sind im Ticketpreis von 32 Dollar enthalten: Eine davon ist das SkyDeck auf 220 m Höhe. Hier genießt ihr ein tolles 360° Panorama hinter entspiegeltem Glas. Die zweite Plattform befindet sich 38 m darunter und ist teilweise mit Glasboden versehen, sodass ihr senkrecht in die Tiefe starren könnt. Ist euch das noch nicht Nervenkitzel genug? Dann versucht es doch mit dem SkyWalk, der pro Person 97 Dollar kostet: Hier lauft ihr 192 m über dem Boden auf einer Plattform und könnt ohne Absperrung nach unten blicken. Natürlich seid ihr dabei mit Stahlseilen gesichert. Von der Plattform könnt ihr auch einen Bungeesprung wagen. Der Spaß nennt sich SkyJump und ist mit 88 Dollar nicht gerade günstig. Dafür ist der freie Fall dank doppelter Seilsicherung auch absolut ungefährlich. Unter Bungeespringern gilt der SkyJump als relativ handzahm. Anfänger können also getrost zuschlagen. Wer es entspannter möchte, genießt die Aussicht vom Drehrestaurant Orbit im 52. Stock. Das gehobene Restaurant lockt mit mehrgängigen Menüs und einem äußerst freundlichen Service. Jedoch sind die Preise selbst für Neuseeland gesalzen. Rechnet am besten mit 20–50 Dollar pro Hauptspeise. Für kleine Snacks oder ein Glas Wein bietet sich das Sky Café im 50. Stock an.
Bereits 300 Jahre vor den europäischen Siedlern bewohnte das Volk der Maori große Teile Neuseelands. Heute leben die meisten Nachfahren dieser Ethnie, die 14 % der Bevölkerung ausmacht, in Städten. Wenn ihr mehr über die Kultur der Maori erfahren möchtet, habt ihr dazu in Whakarewarewa südlich der Kleinstadt Rotorua Gelegenheit. Hier präsentiert der Ngāti Wāhiao-Stamm Besuchern seine ursprünglichen Tänze und Gesänge. Wer jedoch Basthütten und Eingeborene mit Lendenschürzen erwartet, wird eines Besseren belehrt. Die dortigen Maori leben in recht unspektakulären, modernen Häusern. Dafür erfahrt Ihr auf der Tour, wie die Einwohner Energie aus der Erde gewinnen. Das Dorf befindet sich nämlich inmitten einer geothermalen Zone. Der heiße Dampf wird auch zum Kochen von traditionellen Hangi-Mahlzeiten aus Mais, Fleisch und Gemüse verwendet. Daneben könnt ihr einen Blick auf den berühmten Pohotu Geyser werfen, der einmal pro Stunde ausbricht – allerdings aus einiger Entfernung. Die Tour durch das Dorf und das geothermale Areal kostet 45 Dollar für Erwachsene. Für 2 Dollar mehr könnt ihr einen im Dampf gegarten Maiskolben probieren. Touren mit kompletter Hangi-Mahlzeit schlagen mit 60–70 Dollar zu Buche.