Dom. Republik | Samana

Samana – die wenig bekannte Seite der Dominikanischen Republik

Die Provinz Samana befindet sich auf einer Halbinsel im Nordosten der Dominikanischen Republik und gilt immer noch als Geheimtipp. An den blütenweißen, palmengesäumten Sandstränden kann dies nicht liegen. Eher an der Infrastruktur, die erst in den letzten Jahren verbessert wurde. Dennoch hat sich die Halbinsel ihren provinziellen Charme erhalten, nur dass einige Luxushotels hinzugekommen sind. Samana ist der richtige Ort für Urlauber, die Wert auf unberührte Strände vor malerischer Naturkulisse legen. Kulturell ist hier wenig geboten außer Besichtigungen von Obstplantagen und Zigarrenmanufakturen. Im Museo de la Ballena könnt ihr euch die Skelette von Walen, Manatees und Schildkröten ansehen. Dafür gibt es umso mehr Outdoor-Aktivitäten: Ihr könnt Ausritte auf dem Rücken von Pferden unternehmen, mit Seilrutschen über bewaldetete Schluchten gleiten, Quad-Touren entlang ausgedehnter Zuckerrohrplantagen machen, und vieles mehr. Das Wasser vor der Küste bietet sich dank exzellenter Sichtverhältnisse und dem großen Fischreichtum zum Tauchen und Schnorcheln an.

Der für den Fremdenverkehr wichtigste Ort ist Las Terrenas an der Nordküste. Mit seinen weißen Sandstränden und den üppigen Kokospalmen scheint der Ort einer Postkarte zu entspringen. Zahlreiche Wassersportangebote ziehen Urlauber an, ohne dass die Strände überlaufen wären. Die Bucht von Samana im Süden ist vor allem für die Buckelwale bekannt, die ihr von Dezember bis März zu Gesicht bekommen könnt. Walbeobachtungs-Touren starten etwa von der Hafenpromenade der Provinzhauptstadt Santa Barbara de Samana. Die Stadt besitzt mit ihren bunten Holzhäusern und der strahlend weißen Kirche durchaus sehenswerte Ecken, stellt jedoch vor allem das wirtschaftliche Zentrum der Provinz dar. Ein ausgedehnter Aufenthalt lohnt sich nicht. Unberührte Strände findet ihr in der Nähe der Kleinstadt Las Galeras: Die Playa Rincon darf sich mit ihrem weichen, feinen Sand und dem türkisblauen Wasser in die Reihe der schönsten Karibikstrände einreihen, und an der Playa Fronton, die nur mit dem Boot erreichbar ist, erlebt ihr ungestörten Badespaß. Der Ort Sanchez ist vor allem ein Ausgangspunkt für Bootstouren zum Nationalpark Los Haitises mit seinen interessanten Kalksteinformationen, unberührten Mangrovenwäldern und den Höhlen, in denen ihr indianische Wandzeichnungen bestaunen könnt.

Gibt es auch etwas am tropischen Paradies Samana auszusetzen? Vielleicht dass ihr hier mit mehr Regen rechnen müsst als in jedem anderen Teil der Dominikanischen Republik. Die Schauer können heftig auffallen, sind jedoch selten von langer Dauer. Wenn ihr mit höherer Luftfeuchtigkeit leben könnt, kommt also auch die Regenzeit von Mai bis Oktober als Reisezeit in Frage. Am trockensten ist es zwischen Januar und März.

Bacardiinsel Cayo Levantado


Eine Trauminsel aus der Werbung

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Nur eine 15-minütige Bootsfahrt von der Provinzhauptstadt Santa Barbara de Samana entfernt liegt die zwei Kilometer lange und einen halben Kilometer breite Insel Cayo Levantado. Ihren inoffiziellen Namen bekam die Insel, da die Firma Bacardi hier angeblich in den 90er Jahren einen Werbespot drehte. Ob das stimmt, ist fraglich. Niemand weiß, um was für einen Werbespot es sich handeln soll. Jedoch hat sich der Name im Gedächtnis der Dominikaner eingebürgert, und weit hergeholt ist die Bacardi-Legende auch nicht, wenn man sich die tropische Idylle der Insel vor Augen hält: üppige Palmen, die sich im Wind wiegen, türkisblaues Wasser in verschiedenen Schattierungen, feiner weißer Sand – auf Cayo Levantado lässt es sich aushalten. Zwei Strände gibt es, einen öffentlichen und einen privaten Küstenabschnitt, der Gästen des einzigen Hotels auf Cayo Levantado vorbehalten ist. Beim Schnorcheln im flachen Wasser geht ihr auf die Suche nach Seesternen, und wenn ihr ein echtes Unterwasserabenteuer sucht, taucht ihr zum Wrack einer versunkenen Autofähre. Daneben könnt ihr in kleinen Kunstläden stöbern, euch direkt am Strand massieren lassen, im Bacardi Seefood Restaurant Meeresfrüchte genießen und den Tag bei einer leckeren Pina Colada ausklingen lassen.

Markt


Das wahre Karibikleben

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Die Provinzhauptstadt Santa Barbara de Samana hat nicht nur Supermärkte, Modeboutiquen und Einkaufszentren zu bieten. Hier erlebt ihr auch ein traditionelleres Shopping-Erlebnis auf den Märkten. Auch wenn ihr nichts kaufen wollt, solltet ihr euch einmal die Vielfalt der Produkte ansehen – von Avocados, Bananen und Kokosnüssen über Yucamehl und rosanem Salz bis zu exotischen Waren wie Gürteln aus Schlangenhaut. Die Einheimischen freuen sich über westliche Besucher und werden euch die eine oder andere Kostprobe anbieten. Berühmt für seinen Fischmarkt ist die Kleinstadt Las Terrenas. Hier könnt ihr den Fang des Tages bestaunen und frischen Fisch sowie Meeresfrüchte wie Hummer und Shrimps erstehen. Eine Fischart, die in den Gewässern Samanas zahlreich vorkommt, ist die Goldmakrele, auch Delfinfisch genannt. Ein ganzer Fisch sollte euch nicht mehr als 3,50 Euro pro Pfund kosten, die Händler filetieren euch aber gerne kleinere Stücke. Die beste Zeit, den Fischmarkt zu besuchen, ist 11:00 Uhr, wenn die ersten Fischerboote zurückkommen. Einen frischeren Fang werdet ihr nicht bekommen.