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Rom – auf den Spuren eines antiken Weltreichs

„Alle Straßen führen nach Rom“, lautet ein Sprichwort. Und für alle, die sich für altertümliche Ruinen, wunderschöne Kirchen und monumentale Renaissance-Bauten interessieren, trifft dieser Satz voll und ganz zu. Jahrhunderte lang regierte die Stadt, die auf sieben Hügeln gegründet wurde, die antike Welt. Zentrum Roms war das Forum Romanum, ein weitläufiger Platz mit hervorragend erhaltenen Tempeln, Triumphbögen und Versammlungshallen. Das Pantheon begeistert Besucher mit seiner gigantischen Kuppel, durch die das Licht spektakulär einfällt, und im Kolosseum lieferten sich einst Gladiatoren blutige Schaukämpfe. Von der meisterhaften Ingenieurskunst der alten Römer zeugen Thermen mit ausgeklügelter Fußbodenheizung, und nach der konstantinischen Wende wurden Kirchen wie die Basilika St. Maria di Trastevere errichtet. So hoch wie der Aufstieg Roms war jedoch sein Fall. Nach den Wirren und Zerstörungen der Völkerwanderung war die „ewige Stadt“ nur noch ein spärlich besiedeltes Trümmerfeld. Das Papsttum machte Rom zum Zentrum der christlichen Welt, und im Zeitalter der Renaissance wurden opulente Bauwerke wie die Basilika Sankt Paul vor den Mauern und der berühmte Petersdom errichtet. Im 18. Jahrhundert wandelte sich das Gesicht der Stadt erneut und es entstanden barocke Prachtanlagen wie der Platz von Navona sowie zahlreiche Gärten, die noch heute zum Flanieren einladen.

Dass die Museen Roms Kunstschätze von kaum ermessbarem Wert besitzen, dürfte keine Überraschung sein. Auch an archäologischen Artefakten aus der Etrusker- und Römerzeit herrscht kein Mangel. Wer zeitgenössische Kunst bevorzugt, ist im futuristischen Museum MAXXI genau richtig. Feinschmecker fühlen sich in der Altstadt mit ihren zahlreichen Delikatessenläden wie im siebten Himmel: Parmaschinken, Antipasti, Wurst, Käse, Olivenöl – viel gibt es hier zu probieren. Daneben ist Rom für seine zahlreichen Eissorten bekannt, bis zu 150 verschiedene in einer einzigen Eisdiele. Die Einkaufsstraße Via dei Condotti lockt mit Luxusmarken wie Armani, Gucci und Dior, und abends zieht es Feierwillige in das trendige Viertel Travestere mit seinen zahlreichen Bars und Kneipen. Die Sommer in Rom sind heiß, bis zu 31° Celsius. Da kann der Stadtrundgang in der prallen Sonne schon zur Tortur werden. Zum Glück müsst ihr nur in den Regionalzug steigen und seid in einer Stunde am Strand von Santa Marinella, wo ihr euch abkühlen könnt.

Apropos Verkehrsmittel: Der strenge Denkmalschutz sorgt dafür, dass die Altstadt Roms von Modernisierungen verschont bleibt; aber auch dafür, dass die U-Bahn um das historische Zentrum herum angelegt werden musste. Es gibt ein gut ausgebautes Bus-Netz, die Busse sind jedoch nicht immer pünktlich und oft überfüllt. Außerdem treiben sich dort viele Taschendiebe herum, ihr solltet eure Wertsachen darum gut verstauen. Wollt ihr mit dem Taxi fahren, solltet ihr darauf achten, dass das Unternehmen lizenziert ist. Sonst könntet ihr beim Preis eine unangenehme Überraschung erleben. Wenn ihr solchen Touristenfallen aus dem Weg geht, werdet ihr in Rom einen unvergesslichen Urlaub mit vielen Aha-Momenten erleben. Nur genug Zeit solltet ihr euch nehmen: Genau so wenig wie Rom an einem Tag erbaut wurde, könnt ihr es auch an einem Tag besichtigen. Dafür ist die Anzahl an Sehenswürdigkeiten einfach zu groß.

Kolosseum


Arena der Antike

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Nicht nur seit dem Blockbuster mit Russel Crowe und der Fernsehserie „Spartakus“ sind Gladiatoren in Mode. Die Schaukämpfer genossen im Rom der Kaiserzeit Star-Status – so sehr, dass ein Edikt erlassen werden musste, das römischen Bürgern verbot, in den Arenen nach Ruhm und Ehre zu streben. Wer aus eigenen Stücken, oder auch unfreiwillig Gladiator wurde, fand sich unter Umständen im Kolosseum wieder. Ganze 50.000 Besucher fasste der antike Megabau, der von Kaiser Vespasian errichtet wurde und bis heute das größte Amphitheater der Welt darstellt. Kaum irgendwo wirkt die einstige Macht des römischen Imperiums noch so nach wie auf den 48 Meter hohen Tribünen. Der Boden ist halb geöffnet, sodass ihr immer noch die ausgeklügelte Bühnentechnik unterhalb der Arena bestaunen könnt. Anders als in der Antike ist der Eintritt in das Kolosseum heute nicht mehr kostenlos. 12 Euro kostet die Eintrittskarte, 14, wenn ihr sie online kauft. Damit umgeht ihr die langen Schlangen. Etwas anstehen müsst ihr jedoch trotzdem: einmal wegen den Sicherheitskontrollen, zum anderen weil sich nur 3.000 Besucher gleichzeitig im Kolosseum befinden dürfen. In Acht nehmen solltet ihr euch vor den modernen Gladiatoren, die rund um das Kolosseum Fotos anbieten. Habt ihr mit diesen posiert, kommen die verkleideten Betrüger mit absurden Preisforderungen daher und können bei Nichtzahlung sehr deutlich werden.

Vatikan


Das Land mit rd. 1.000 Einwohnern

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Kein Rombesuch wäre komplett ohne einen Abstecher in den Vatikan. Der kleinste Staat Europas liegt auf der rechten Seite des Tiber und lockt Jahr für Jahr Millionen von Touristen an. Drei Sehenswürdigkeiten sollten unbedingt auf eurer Liste stehen, wenn ihr den Vatikan besucht: Der Petersdom ist ein Renaissance-Bau, der seinesgleichen sucht. Hundert Jahre lang wurde an der größten Kirche der Welt gebaut, deren strahlende Kuppel 133 Meter in den Himmel ragt. Im Inneren lassen nicht nur die opulenten Verzierungen Kinnladen herunterklappen. Hier bestaunt ihr auch Gemälde weltberühmter Künstler wie Michelangelo. Und das Beste: Der Eintritt ist kostenlos. Nicht minder schön ist die Sixtinische Kapelle, die Besucher vor allem mit ihrem Deckengemälde in ihren Bann zieht. Vier Jahre benötigte Michelangelo für das Fresko, dessen Details seit der Renovierung in den 80er Jahren wieder in vollem Glanz erstrahlen. Die Sixtinische Kapelle könnt ihr nur besichtigen, wenn ihr eine Eintrittskarte für die Vatikanischen Museen kauft. Diese kostet 17 Euro und verschafft euch Zugang zur umfangreichen päpstlichen Kunstsammlung, bei welcher ihr gut und gerne drei Stunden verbringen könnt. Bei der Fülle an Exponaten lohnt sich eine Führung, die euch zu den interessantesten Stücken bringt. Damit überspringt ihr nebenbei auch die lange Warteschlange.