Die 180 Kilometer lange Insel Eleuthera ist perfekt für Urlauber, die sich gerne abseits ausgetretener Pfade und großer Touristenströme bewegen möchten. Hier gehen die Uhren langsamer: Moderne Einkaufsmöglichkeiten, gute Straßen und störungsfreie Stromversorgung sucht ihr vergeblich. Doch genau das kann eine Chance sein, einen Gang zurück zu schalten und sich voll und ganz auf die Schönheit dieser Karibikinsel einzulassen. Für viele beherbergt die lang gezogene Küstenlinie Eleutheras die besten Strände auf den Bahamas. Dabei treffen zwei Welten aufeinander: Die Atlantikküste wartet mit feinem Sand auf, der durch seine pinke Färbung ins Auge sticht. Eine kräftige Meeresbrise sorgt für Abkühlung, während die Wellen perfekte Bedingungen zum Surfen bieten. Daneben befinden sich auf der Atlantikseite die schönsten Korallenriffe der Insel. Die Karibikküste Eleutheras besitzt nur wenige Strände, Hotels und Resorts. Ein Besuch lohnt sich trotzdem, und zwar um spektakuläre Sonnenuntergänge zu bestaunen. Insgesamt habt ihr auf Eleuthera die Auswahl aus über 100 Stränden. Auf den meisten davon werdet ihr nur wenige andere Urlauber antreffen. Leider sind viele Küstenabschnitte aufgrund der Straßenverhältnisse nicht ganz einfach zu erreichen. Dafür ist die Navigation auf Eleuthera denkbar einfach, denn es gibt nur eine Küstenstraße, den Queen´s Highway, der die Insel umrundet. Öffentliche Transportmittel gibt es nicht, die beste Möglichkeit ist noch das Fahren per Anhalter – aufgrund der freundlichen Einheimischen kein Problem.
Natürlich könnt ihr auf Eleuthera nicht nur am Strand entspannen. Zu den beliebtesten Ausflugszielen gehört das Ocean Hole, ein natürliches durch Erosion entstandenes Becken, in dem ihr schwimmen und die Fische füttern könnt. Wunderschöne Natur genießt ihr in der Leon Levy Native Plant Preserve: Hinweisschilder neben den Wanderwegen informieren über die exotischen Pflanzen und von einem Aussichtspunkt überblickt ihr die ganze Insel. Bei einer Führung über eine Ananas-Plantage probiert ihr die angeblich süßesten Ananas der Welt, und wenn ihr euch für handgefertigte Schmuckstücke begeistern könnt, ist die Princess Street Gallery genau richtig für euch. Ein echtes Abenteuer erlebt ihr in der Hatchet Bay Cave. Mit einer Taschenlampe bewaffnet erkundet ihr die Höhle mit ihren interessanten Kalksteinformationen. Nur die Schmierereien an den Wänden trüben das Erlebnis ein wenig. Wer ein weitgehend unberührtes karibisches Paradies sucht und auf den ein oder anderen Komfort verzichten kann – zumindest außerhalb der Hotels – sollte nach Eleuthera reisen, solange die Insel noch ihren ursprünglichen Charme besitzt.
Einsamer Strand an der Südküste
Je schöner der Strand, desto anstrengender die Anreise – diese Weisheit scheint sich beim Lighthouse Beach zu bewahrheiten. Der Strand liegt an der Südspitze der Insel und trägt seinen Namen aufgrund des Leuchtturms, bei dem ihr einen weiten Blick über das Meer genießt. Zwar ist die Anfahrt mit einem normalen Mietwagen zu bewältigen – komfortabler fährt es sich auf aufgrund der Schlaglöcher jedoch mit dem Geländewagen. Wenn ihr es zum Lighthouse Beach geschafft hat, werdet ihr mit einem der schönsten Strände auf Eleuthera belohnt: Weißer, feiner Sand, Palmen, die sich im Wind wiegen, türkisblaues Wasser in verschiedenen Schattierungen – und keine Menschenseele weit und breit. Einsame Buchten laden zum Entspannen ein und das Wasser hat perfekte Badewannentemperatur. Die Korallenriffe vor der Küste wimmeln vor Fischen, nehmt also unbedingt Taucherbrille und Schnorchel mit. Die Einsamkeit dieses Küstenabschnitts hat ihren Preis: Es gibt keine Geschäfte oder Restaurants. Alles, was ihr braucht, müsst ihr zum Strand mitnehmen. Neben ausreichend Wasser ist Insektenschutzmittel empfehlenswert, da Lighthouse Beach gerne von Sandfliegen heimgesucht wird.
Etwas Zivilisation
Eleuthera stand lange Zeit im Schatten der kleineren Nachbarinsel, die man bequem mit dem Wassertaxi erreicht. Harbour Island ist dichter besiedelt und besitzt eine Vielzahl an Hotels, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Die Insel wartet zwar mit weniger Stränden auf als Eleuthera, diese überzeugen jedoch mit ihrem weichen Sand und dem kristallklaren Wasser. Die Strände mögen nicht so menschenleer sein wie auf Eleuthera, dafür bieten sie mehr Annehmlichkeiten wie Liegestühle und Sonnenschirme sowie Strandbars, in denen ihr den Tag ausklingen lassen könnt. Außerdem findet ihr dort eine Vielzahl von Bootsbesitzern, die Schnorchelausflüge und Angeltrips anbieten. Eine Besonderheit erwartet euch am Pink Sands Beach: Hier könnt ihr auf dem Rücken von Pferden über die Sanddünen galoppieren. Die Preise auf Harbour Island sind höher als auf Eleuthera, dafür spart ihr bei den Transportkosten, denn die kleine Insel lässt sich bequem mit dem Golfbuggy erkunden. Wenn ihr gut erhaltene Kolonialbauten sowie die älteste Kirche auf den Bahamas sehen wollt, solltet ihr Dunmore Town südlich von Harbour Island einen Besuch abstatten. Die Stadt besitzt luxuriöse Hotels und ist ein beliebter Rückzugsort für Prominente aus den USA. Fazit: Wenn ihr die einsame Idylle Eleutheras einmal gegen luxuriöses Ambiente mit allen Annehmlichkeiten eintauschen möchtet, seid ihr auf Harbour Island genau richtig.
Tolles Naturspektakel
Einst befand sich an der engsten Stelle Eleutheras eine natürliche Landbrücke, die jedoch von einem Hurrikan zerstört und durch eine geteerte Straße ersetzt wurde. Fahrt ihr mit dem Auto über die Brücke, genießt ihr einen einzigartigen Anblick: Hier könnt ihr gleichzeitig einen Blick auf die Atlantik- und die Karibikküste werfen: Der Kontrast zwischen dem tiefblauen Wasser des Atlantik und dem Türkis des karibischen Meers ist beeindruckend, jedoch ist das Befahren der Brücke nicht immer möglich. Das Wasser des Atlantik prallt mit ungebremster Wucht gegen die Felsküste. Werden die Wellen zu hoch, bleibt die Brücke geschlossen. Ihr dürft in diesem Fall auch nicht auf den Felsen herumklettern, denn dabei wurden bereits Menschen verletzt oder ins Meer gespült. Auch bei ruhigem Seegang solltet ihr vorsichtig über die Brücke fahren und darauf achten, dass kein Auto entgegen kommt, da die Straße nicht breit genug für zwei Fahrzeuge ist. Das Meer hat den Straßenbelag stark in Mitleidenschaft gezogen und es liegen bereits Pläne für eine bessere Brücke vor. Solange die Glass Window Bridge in schlechtem Zustand ist, solltet ihr den atemberaubenden Farbwechsel von Eleutheras zwei Küsten also vielleicht lieber aus der Ferne bewundern.